Symptome (Leitbilder)
Koma

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Koma

Coma ist eine weitere Bezeichnung für das Koma. Als Koma bezeichnet man die schwerste Form der quantitativen Bewusstseinsstörung. Bestimmt wird dabei die Vigilanz (Wachheit) des Patienten. Der Patient ist nicht mehr ansprechbar und zeigt auch keine Reaktion auf Reize die von der Außenwelt kommen. Der davon Betroffene kann somit nicht erweckt werden. Die Grenzen zwischen einem aktiven Bewusstsein und dem Koma sind fließend. Vom Koma sind nicht alle Hirnbereiche betroffen. Es werden bei Hirnuntersuchungen immer wieder Inseln mit Bewusstsein diagnostiziert. Die Erkrankung selbst wird in vier verschiedene Grade unterteilt, je nach noch vorhandener Schmerz- oder Pupillenreaktion. Es handelt sich hierbei um einen akuten Notfall, der sofort in einem Krankenhaus behandelt werden muss.

Leitmerkmale: keine Ansprechbarkeit auf Reize
Definition Beim Koma handelt es sich um eine über längere Zeit bestehende völlige Bewusstlosigkeit

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Coma
Komatiefe
  • Grad I: gezielte Abwehr auf Schmerzreize, Pupillenbewegung intakt, Augenbewegung bei Reizung des Nervus vestibulocochlearis
  • Grad II: ungerichtete Abwehr auf Schmerzen, Außenschielen, der Pupillenreflex funktioniert
  • Grad III: keine Abwehr bei Schmerzen, nur Fluchtreflexe, Pupillenreaktion abgeschwächt, keine Reaktion bei Reizung des Nervus vestibulocochlearis
  • Grad IV: keine Schmerzreaktion, keine Pupillenreaktion (weit, reagieren nicht auf Lichteinfall), Ausfall aller Schutzreflexe
Ursachen
  • Gehirnerkrankungen: Enzephalitis, Meningitis, Apoplex, Hirnblutung, Schädel-Hirn-Trauma, epileptischer Anfall, Gehirntumoren
  • Vergiftungen: Alkohol, Drogen, Kohlenmonoxid, Sepsis
  • Medikamente: Opiate, Barbiturate, Benzodiazepine, Narkosemittel
  • Stoffwechselerkrankungen: Unter-/Überzuckerung, diabetisches Koma, Urämie, Leberzirrhose, Addison-Krise, Thyreotoxikose
  • Sauerstofferkrankungen: Hypoxie, Hypoxämie, Hyperkapnie, Kreislaufversagen
  • Hormonerkrankung: Hypophyseninsuffizienz, Nebenniereninsuffizienz, Myxödemkoma
  • Allgemein: Hyper-/Hypothermie, Hypotonie, Hyponatriämie, Stromschlag, allergischer Schock
Symptome
  • Bewusstsein: bewusstlos
  • Vigilanz (Wachheit): nicht mehr erweckbar
  • Ansprache: keine
  • Reflexe: keine
  • Denken/Handeln: kein
  • Allgemeinsymptome: keine Abwehrmaßnahmen
Diagnose Anamnese: Klinik
Körperliche Untersuchung: Reaktion auf Ansprache/Schmerzreize
Apparative Diagnostik: MRT, PET

Differentialdiagnose
  • künstliches Koma
  • Wachkoma
  • Locked-In-Syndrom
Komplikationen
  • Lebensgefahr
  • Hirntod
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Behandlung der Ursachen, Notfall, Intensivmedizin

 

Notfall

Notfallmaßnahmen beim Koma:

  • Anruf: Notarzt
  • Allgemeinmaßnahmen: beengte Kleidung entfernen, Patient zudecken
  • Lagerung: stabile Seitenlage
  • Vitalzeichenkontrolle: engmaschig
  • Reanimation: Wiederbelebung
  • Zusatzmaßnahmen: Sauerstoffgabe, i.v.- Zugang

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