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Kongenitale dyserythropoetische Anämie

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Kongenitale dyserythropoetische Anämie

Angeborene dyserythropoetische Anämie ist eine weitere Bezeichnung für die kongenitale dyserythropoetische Anämie. Bei der kongenitalen dyserythropoetische Anämie handelt es sich um eine seltene Kindererkrankung. Es kommt hierbei zu einer minderwertigen Produktion der roten Blutkörperchen. Die Erythrozyten sind groß, unreif und besitzen mehrere Kerne. Die Zellteilung ist mit Fehlern behaftet. In den Zellwänden treten Stoffwechselstörungen auf. Die meisten Zellen gehen dabei bereits im Knochenmark zugrunde. In der ersten Zeit versucht der Körper dies zu kompensieren, es kommt zu einer vermehrten Bildung der Erythrozyten. Da diese aber unnormal sind, werden sie auch wieder vermehrt abgebaut. Diese Mehrarbeit übernehmen die Leber und die Milz, weshalb sich diese vergrößern. Es wird mehr Eisen frei, das sich an den verschiedenen Organen ablagert. Die ersten Beschwerden treten dabei schon in der Neugeborenenzeit auf (Gedeihstörungen). Es werden verschiedene Arten unterschieden, je nach Mutation von verschiedenen Genen.

Leitmerkmale:  rasche Ermüdbarkeit, Blässe, Kopfschmerzen
Definition Als kongenitalen dyserythropoetische Anämie bezeichnet man eine Gruppe von Erkrankungen mit einer angeborenen ungenügenden Produktion der Erythrozyten

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Angeborene dyserythropoetische Anämie
Einteilung
  • kongenitale dyserythropoetische Anämie Typ I: Chromosom 15, Genort q15, CDAN1-Gen
  • kongenitale dyserythropoetische Anämie Typ II: Chromosom 20, Genort p11.2, SEC23B-Gen
  • kongenitale dyserythropoetische Anämie Typ III: Chromosom 15, Genort q21, KIF23-Gen
  • kongenitale dyserythropoetische Anämie Typ IV: Chromosom 19, Genort p13.13 – 13.12, KLF1-Gen
Ursachen
  • Vererbung: autosomal-rezessiv oder -dominant
Symptome
  • Blut: Anämie (Schwäche, Krämpfe, Tachykardie, Verwirrtheit, Kopfschmerzen, Insomnie)
  • Haut: Ikterus
  • Leber-/Milzvergrößerung
Diagnose Anamnese: Klinik, Familienanamnese
Labor: Erythrozyten vermindert, Eisen erhöht, Ferritin erhöht, Hämoglobin erniedrigt, Haptoglobin erniedrigt

Komplikationen
  • Gallensteine
  • Hämochromatose
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Behandlung der Symptome
  • Medikamentöse Therapie: Blutkonserven, Medikamente zur Bindung von Eisen
  • Operative Therapie: Splenektomie, Cholezystektomie, Stammzellentransplantation

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