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Kreuzbandruptur

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Kreuzbandruptur

Kreuzbandläsion, Kreuzbandschaden, KB-Ruptur, Kreuzbandriss sind weitere Bezeichnungen für die Kreuzbandruptur. Als Kreuzbandruptur bezeichnet man einen teilweisen oder kompletten Riss eines oder beider Kreuzbänder. Meistens ist davon das vordere Kreuzband betroffen. Ursache dafür ist eine zu starke Überdehnung des Bandes durch eine indirektes oder aber auch direktes Trauma. Es werden hierbei die Tibia und der Femur zu stark gegeneinander verschoben. Dies geschieht oft beim Aufsetzen des Beins auf den Boden mit plötzlichem Abbremsen und gleichzeitiger Drehung des Knies. Das Knie ist dabei noch in Streckstellung. Meist sind die Menisken und die Seitenbänder mitbetroffen. Vom Schweregrad des Einrisses hängt es ab, ob die Behandlung konservativ oder operativ durchgeführt werden muss. Unbehandelte Kreuzbandeinrisse können schweren degenerativen Schäden am Knie führen.

Leitmerkmale: Bewegungs-/Druckschmerz, Schonhaltung des Knies
Definition Bei der Kreuzbandruptur handelt es sich um einen Einriss in die Faserstruktur des Kreuzbandes

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Kreuzbandläsion
  • Kreuzbandschaden
  • KB-Ruptur
  • Kreuzbandriss
Einteilung
  • vorderer Kreuzbandriss: das Schienbein gegenüber dem Oberschenkelknochen kann nach vorne geschoben werden
  • hinterer Kreuzbandriss: das Schienbein kann nach hinten geschoben werden
Einteilung
mit Beteiligung der Umgebung
  • anteromediale Rotationsinstabilität (AMRI): Einrisse im vorderen Kreuzband, Innenmeniskus, Kapsel, Innenband
  • anterolaterale Rotationsinstabilität (ALRI): Riss im hinteren Kreuzband, Außenband, Kapsel
  • postlaterale Rotationsinstabilität (PLRI): Riss im hinteren Kreuzband, Außenband
Ursachen
  • Verdrehen im Kniegelenk (Sport): nach außen mit gleichzeitiger X-Stellung des Beins
Risikofaktoren
  • Auto-/Sportunfälle
  • Richtungswechsel beim Laufen/Springen
  • schlechter Trainingszustand
Symptome
  • Schmerz: im Knie, heftig, v.a. bei Belastung
  • Knie: Schwellung, Verschiebegefühl (Wegknicken des Knies), Erguss, Streck-/Beugehemmung, später Instabilität
Diagnose Anamnese: Klinik, unsicherer Gang, Sport
Körperliche Untersuchung: Schubladen-Phänomen (abnorme Verschiebbarkeit des Unterschenkels gegenüber dem Oberschenkel), Motorik/ Sensorik (Kniegelenk)
Test: Lachman-Test, Pivot-Shift-Test
Apparative Diagnostik: Röntgen, MRT, Arthroskopie

Differentialdiagnose
  • Meniskusruptur
Komplikationen
  • Arthrose
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Beinhochlagern, Schonung, Kühlung, Druckverband, später: Physiotherapie, Schwimmen, Radfahren
  • Medikamentöse Therapie: Analgetika, Glucokortikoide, Antirheumatika
  • Operative Therapie: Arthroskopie, evtl. Punktierung, Kreuzbandnaht, Kreuzbandplastik
Bilder

ff