Krimfieber

Q-Fieber, Balkangrippe sind weitere Bezeichnungen für das Krimfieber. Das Krimfieber ist eine Infektionskrankheit und ähnelt meist einer Grippe aber auch einer asymptomatischen Pneumonie. Sie gehört zu den bakteriellen Zoonosen (Tierseuchen). Die Ansteckung erfolgt durch Einatmen von mit erregerinfiziertem Staub, in dem die Bakterien über Monate überleben können. Erreger befinden sich vor allem in Schafen, Rindern und Ziegen. Die Erkrankung wurde als erstes bei Schlachthausarbeitern in Australien beobachtet. Das „Q“ steht für query, da die Auslöser der Erkrankung bei der Entdeckung noch unbekannt waren. Eine Schutzimpfung gegen diese Infektion gibt es bislang noch nicht.

Definition	Bei einem Krimieber handelt es sich um eine Infektion mit dem Bakterium Coxiella brunetii
Weitere Bezeichnungen (Synonyme)	Balkangrippe Q-Fieber Query-Fieber Pneumorickettsiose Schlachthausfieber Derrick-Burnet-Krankheit
Erreger	Coxiella brunetii (Rickettsien, gramnegatives Bakterium)
Ausbreitung	weltweit
Ansteckung	Zecken infizieren Kühe, Schafe, Ziegen, Hunde, Schweine, Vögel usw., diese erkranken symptomlos, scheiden aber den Erreger über Kot, Urin, Milch aus Staubinfektion: Einatmen von rickettsienhaltigen Staub Kontaktinfektion: Ansteckung auch über Felle, Stroh, Wolle, infizierte Zecken selten: Mensch zu Mensch
Kurzbeschreibung	Zyklische Infektionskrankheit mit Generalisationsstadium (4-8 Tage) und danach einem Organstadium (atypische Pneumonie)
Inkubationszeit	2-3 Wochen
Symptome	asymptomatisch: Grippe ähnlich Generalisationsstadium: (Pneumonie ähnlich, Dauer 1-2 Wochen) akut mit hohem Fieber 39-400C (bleibt 4-7 Tage hoch), Schüttelfrost, Abgeschlagenheit starke Kopf-/Kreuz-/Muskel-/ Gliederschmerzen atypische Pneumonie: trockener, quälender Husten, Schmerzen hinterm Brustbein, spärlicher, schleimiger, evtl. blutiger Auswurf zerebrale Symptome: Unruhe, Verwirrtheit Hepatitis, evtl. Karditis, Endokarditis
Diagnose	Labor: Blut, Urin, Sputum
Differentialdiagnose	Infektionen: Pneumonien, Ornitose, Influenza, Brucellose, Typhus, Leptospirose
Komplikationen	fast immer gutartig Hypotonie, Myokarditis, Endokarditis, Thrombophlebitis, Orchitis, Pankreatitis, Nephritis, Hepatitis, Meningitis, chronische Verläufe
Immunität/Prophylaxe	langanhaltende Immunität Impfprophylaxe (aktive Immunisierung) für besonders exponierte Personen (Tierärzte) Pasteurisieren der Milch, Arbeitsschutzmaßnahmen (Schutzkleidung, Staubmasken)
Therapie	Allgemeinmaßnahmen: Atemtherapie Medikamentöse Therapie: Antibiotika
Meldepflicht	Namentliche Meldung (§§ 7/8 IfSG) des Erregernachweises, Erkrankung, Tod