Symptome (Leitbilder)
Lärmtrauma

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Lärmtrauma

Schalltrauma, akustisches Trauma, schalltraumatischer Lärmschaden sind weitere Bezeichnungen für das Lärmtrauma. Als Lärmtrauma bezeichnet man eine Schädigung des Mittel-/Innenohrs durch zu starke Schallreize (über 85 Dezibel). Es kommt hierbei zu einer akuten Hörminderung, die von den davon Betroffenen oft sehr verschieden beschrieben wird: Rauschen im Ohr, Wattegefühl im Ohr, dumpfes Gefühl usw. Das Ausmaß der Schädigung ist abhängig von der Lautstärke, der Einwirkzeit und der individuellen Empfindlichkeit der davon betroffenen Person. Bei jungen Patienten kann sich die Hörminderung eventuelle rasch wieder zurückbilden, was bei älteren Leuten weniger oft geschieht und es somit zu Dauerschäden kommen kann. Die Erkrankung wird in verschiedene Formen unterteilt.

Leitmerkmale: Schwerhörigkeit, Tinnitus nach Lärmbelastung
Definition Beim Lärmtrauma handelt es sich um eine Schädigung des Innenohrs mittels zu hohen Schalles

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Schalltrauma
  • Akustisches Trauma
  • Schalltraumatischer Lärmschaden
Pathogenese Bis zu einem gewissen Grenzwert kann sich das Ohr an die in der Umgebung auftretenden Schallwellen anpassen. Wird dann aber dieses Limit überstiegen kommt es zu Schädigungen im Mittel- oder Innenohr (Stoffwechselstörungen der Sinneszellen), die sich wieder vollständig nach einigen Tagen/Wochen zurückbilden können aber nicht müssen. Meist ist das Hören von hohen Tönen vermindert

Einteilung/Ursachen
  • Knalltrauma:
    • Definition: durch einen kurzen starken Schalldruck ausgelöst
    • Schall: unter einer Millisekunde, ab 140 dB
    • Auslöser: Knallkörper, Gewehrschuss
    • Komplikationen: Schädigung des Corti-Organs (Trommelfell und Mittelohr sind unverletzt)
    • Prognose: meist Rückbildung in wenigen Tagen

  • Explosionstrauma:
    • Definition: durch einen kurzen starken Schall ausgelöst
    • Schall: über 3 Millisekunden, ab 140 dB
    • Auslöser: Sprengarbeiten, Ohrfeigen
    • Komplikationen: Schädigung des Trommelfells und des Mittelohrs (Haarzellen)
    • Prognose: meist Dauerschäden

  • akutes Lärmtrauma:
    • Definition: durch einen länger anhaltenden lauten Schall
    • Schall: über einen längeren Zeitraum, ab 100 dB
    • Auslöser: Diskothek, Konzerte, Flug-/Straßenlärm
    • Komplikationen: Innenohrschaden (Haarzellen der Gehörschnecke),
    • Prognose: bildet sich meistens innerhalb von Tagen zurück

  • akustischer Unfall:
    • Definition: durch Lärm und gleichzeitiger überbelasteter Halswirbelsäule
    • Schall: über 85 dB
    • Auslöser: Presslufthammer
    • Komplikationen: ständige Überbeanspruchung des Innenohrs
    • Prognose: bildet sich meistens innerhalb von Tagen zurück

  • chronisches Lärmtrauma:
    • Definition: durch einen langen anhaltenden/ständig lauten Schall
    • Schall: ständig über 80 dB
    • Auslöser: Beruf: Verdacht ist meldepflichtig
    • Prognose: Restschäden bleiben meisten
Risikofaktoren
  • Feuerwerkskörper
  • laute Musik
  • Gewehrschüsse
  • Schläge aus Ohr
Symptome
  • Ohr: Schwerhörigkeit, Tinnitus, Wattegefühl in den Ohren, evtl. Ohrschmerzen
  • Allgemeinsymptome: Schwindel
Diagnose Anamnese: Klinik, Lärm
Apparative Diagnostik: Audiogramm, Gleichgewichtsprüfungen

Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: vermeiden weiteren Lärms, Sauerstofftherapie
  • Naturheilkundliche Therapie: Akupunktur, Homöopathie, Phytotherapie, Schüssler Salze
  • Medikamentöse Therapie: Infusionen, durchblutungsfördernde Medikamente, evtl. Kortison
  • Operative Therapie: Überdruckbehandlung (Druckkammer), Hörgerät

ff