Zurück zur alphabetischen Auswahl
Laktoseintoleranz
Milchzuckerunverträglichkeit ist eine weitere Bezeichnung für die Laktoseintoleranz. Als Laktoseintoleranz bezeichnet man eine fehlende enzymatische Aufspaltung des Milchzuckers (Laktose) im Dünndarm. Es kommt somit zur Malassimilation des Milchzuckers. Der Schweregrad hängt davon ab, ob im Körper noch Laktase (Milchzucker spaltendes Enzym) vorhanden ist oder nicht. Vorsicht Laktose wird in der Lebensmittelindustrie zur Herstellung von Nahrungsmittel verwendet und ist somit vielerorts vorhanden. Laktose selbst sorgt im menschlichen Körper für die Verarbeitung von Calcium, dient in der Lebensmittelindustrie aber auch als Bindemittel/Trägerstoff für Aromen. Die Erkrankung entwickelt sich meist erst in der Jugend- und Erwachsenenzeit und ist bei Kindern unter 5 Jahren nur sehr selten anzutreffen. Es wird hierbei nur sehr wenig Laktose im Dünndarm resorbiert, wodurch dieses in den Dickdarm gelangt, wo es eigentlich nicht hinsoll. Dort reagiert der Milchzucker mit den Darmbakterien und bildet Gärungsprodukte (Laktat, Kohlendioxid, Methan, Wasserstoff). Die dabei entstehenden Gase führen zu den weiter unteren aufgezählten Beschwerden.
Definition | Bei der Laktoseintoleranz handelt es sich um eine unvollständige Verarbeitung des mit der Nahrung aufgenommenen Milchzuckers |
Weitere Bezeichnungen (Synonyme) |
|
Einteilung |
|
Pathogenese | Durch Laktasemangel wird der Milchzucker (Laktose) im Dünndarm nicht mehr zu Einfachzucker (Glucose, Galaktose) gespalten und danach vollständig resorbiert (normalerweise wird das Enzym Laktase vom Bürstensaum der Darmzellen ausgeschüttet und spaltet danach den Zweifachzucker Laktose in die Einfachzucker Glukose und Galaktose). Der Bürstensaum des Dünndarms wird somit geschädigt und es wird zusätzlich mittels Osmose Wasser in den Dünndarm gezogen, wodurch die Peristaltik gefördert wird. Der Milchzucker gelangt in den Dickdarm und dient den dort anwesenden Bakterien als Nahrung (Gas-/Säurebildung, Einströmen von Wasser (Durchfall), vermehrte Darmbewegungen, Zerstörung der Darmflora) |
Ursachen |
|
Symptome | Beschwerden etwa 30 Min (bis 2 Stunden) nach Verzehr der belastenden Lebensmittel (v.a. Milch-/Fertigprodukte), wichtig ist wie schnell die Laktose in den Dickdarm gelangt, je schneller desto schwerwiegender die Symptome:
|
Diagnose | Anamnese: Klinik, Nahrungsunverträglichkeiten, Allergien Labor: Stuhlprobe (pH-Wert erniedrigt) Tests: Lakosetoleranz-Test: 12 Stunden vorher nichts essen; 50 g Laktose in Wasser lösen, trinken =>2stündlich Blutzucker messen, bei einem Anstieg um weniger als 20% Laktoseunverträglichkeit H2-Atemtest: Wasserstoff wird normalerweise nicht vom Menschen im Darm gebildet, aber bei Laktoseunverträglichkeit; dieses H2 gelangt über den Blutweg vom Darm in die Lungen und wird dort abgeatmet und durch spezielle Geräte gemessen Apparative Diagnostik: Dünndarm-Biopsie |
Differentialdiagose |
|
Komplikationen |
|
Therapie | Hängt ab wie viel an Milchzucker der Patient verträgt, die Beschwerden treten meist ab 10 g. auf:
|
Prognose | Bei laktosearmer Ernährung klingen die Symptome ab. |
Intoleranz | Laktose | Fruktose |
Histamin |
Symptome | Unverträglichkeit von Milch, pro Woche einmal Bauchschmerzen | Blähungen, Bauchschmerzen, Durchfälle, Beschwerden nehmen durch Fruchtsäfte zu | Rote Flecken im Gesicht (v.a. nach Genuss von Alkohol), Unverträglichkeit von Erdbeeren, Thunfisch, Alkohol |
Vermeiden | Milch, Molke, Kondens-milch, Mehl-/ Süßspeisen, Cremeeis, Fertigprodukte, Kekse, Kuchen | Obst, Fruchtsäfte, Fertigmüsli, Diabetiker-produkte | Alkohol, Thunfisch, Salami, Parmesan, Sauerkraut, Erdbeeren, Tomaten, Geschmacksver-stärker (Glutamat) |
ff