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Lamblienruhr

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Lambienruhr

Giardiasis, Lambliasis sind weitere Bezeichnungen für die Lambienruhr. Die Lambienruhr ist eine Infektionskrankheit hervorgerufen durch Giardia lamblia- Parasiten und zählt somit zu den Parasitosen. Die Übertragung des Krankheitserregers geschieht an Orten mit schlechten hygienischen Bedingungen über den Stuhl. Hier befindet sich der Erreger und wird dann über den Mund dem Körper zugeführt. (fäkal-oral). Der Erreger kann aber auch durch kontaminierte Lebensmittel und Trinkwasser aufgenommen werden. Die ausgewachsenen Parasiten (Trophozoiten) leben in der Dünndarmschleimhaut und verändern dort die Darmoberfläche so, dass es zur verminderten Aufnahme von bestimmten Nahrungsmitteln und somit zu Mangelerscheinungen kommt. In der Schleimhaut teilen sie sich und vermehren sich. Danach wandern einige Parasiten den Darm hinab und bilden Zysten, die durch den Stuhl an die Außenwelt gelangen und so andere Menschen anstecken können. Meist kommt es hierbei zu keinen großen Beschwerden. Es sollte aber als Fürsorge darauf verzichtet werden nur saubere Medikamente und Wasser zu sich zu nehmen oder diese vorher abkochen.

Leitmerkmale: wochenlanger Durchfall, Oberbauchbeschwerden nach Urlaub im Süden
Definition Als Lambienruhr bezeichnet man eine Infektion des Körpers mit dem Parasiten Giardia lamblia

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Giardiasis
  • Lamblienruhr
  • Lambliasis
Allgemein
  • die Krankheit kann völlig unauffällig verlaufen
  • die Erkrankung bleibt meist auf den Dünndarm beschränkt: der Befall der Gallenblase und des Pankreas ist möglich
  • gehört zu den parasitären Zoonosen (Tierseuchen)
Erreger
  • Parasit: Giardia lamblia (Gardia intestinalis)
  • Formen: Trophozoit (bewegliche, aktive Form mit vier Geißelpaaren), Zyste (unbewegliche, resistente Form)
  • Erregerreservoir: Menschen, Rinder, Haustiere
Lebenszyklus
  • Umwandlung von Zysten in Trophozoiten
  • Vermehrung im oberen Dünndarm
  • Umwandlung von Trophozoiten in Zysten
  • Ausscheidung der Zysten über den Stuhl
Kurzbeschreibung Unter schlechten hygienischen Verhältnissen kommt zur Übertragung der Erreger aus dem Kot von Menschen oder Tieren. Dabei wird der Erreger über den Mund (oral) aufgenommen und gelangt in den Verdauungstrakt, wo er sich vermehrt. Danach wandert der Erreger den Darm hinab (durchdringt die Schleimhaut nicht, geht also nicht ins Blut über) und bildet Zysten (inaktives Stadium, macht das Überleben bis zu 4 Monate außerhalb des Körpers möglich)

Ausbreitung
  • weltweit: v.a. in den Entwicklungsländern, Tropen
Ansteckung
  • fäkal- oral (Schmierinfektion): v.a. über verunreinigtes Trinkwasser / Lebensmittel
  • keine Ansteckung über das Blut
Risikopersonen
  • Kinder
  • alte Leute
  • Menschen mit Immunschwäche
Inkubationszeit 1-3 Wochen

Symptome
  • Verdauungstrakt: Erbrechen, Übelkeit; Blähungen, wochenlanger Durchfall
  • Allgemeinsymptome: kampfartige Oberbauchschmerzen, Appetitlosigkeit, Gewichtsabnahmen, Völlegefühl, Fieber (selten)
Diagnose Anamnese: Klinik, Auslandaufenthalt
Labor: Blutbild, CRP, Elektrolyte, Stuhlprobe
Apparative Diagnostik: Dünndarmendoskopie mit Biopsie, Sonographie

Differentialdiagnose
  • Reizdarmsyndrom
  • Laktoseintoleranz
  • Malabsorptionssyndrom
Immunität/Prophylaxe
  • Abkochen des Wassers
  • hygienische Zubereitung der Speisen
  • resistent gegenüber Chlor
Komplikationen
  • Mangelernährung: Vitamin A/ B12
  • Austrocknung
  • Laktoseintoleranz
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Flüssigleitzufuhr (Elektrolyte), Hygiene
  • Medikamentöse Therapie: Nitroimidazol-Derivate (Metronidazol)
Meldepflicht
  • Namentliche Meldung (§ 7 Infektionsschutzgesetz)
Bilder

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