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Landry-Paralyse

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Landry-Paralyse

Landry-Kussmaul-Syndrom, Landry-Lähmung, Paralysis spinalis ascendens acuta sind weitere Bezeichnungen für die Landry-Paralyse. Als Landry-Paralyse bezeichnet man eine rasch fortschreitende Polyradikulitis. Es kommt hierbei zu vermehrten Lähmungen. Es handelt sich hierbei um eine akute Verlaufsform des Guillain-Barre-Syndroms. Hierbei kommt es zu vorn den Beinen beginnenden Lähmungen, die rasch bis zu den Hirnnerven aufsteigen.

Leitmerkmale: an den Beinen beginnende, rasch aufsteigende Lähmung
Definition Bei der Landry-Paralyse handelt es sich um eine an den Beinen beginnende Lähmung, die rasch zu den Hirnnerven aufsteigt

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Landry-Kussmaul-Syndrom
  • Landry-Lähmung
  • Paralysis spinalis ascendens acuta
Ursachen
  • unbekannt
  • evtl. vorausgegangene bakterielle/virale Infektionen (v.a. im Verdauungstrakt, Atemsystem), Impfungen, Stress
Symptome
  • Beine: rasch aufsteigende Lähmung
  • Lähmung: aufsteigend über die Beine, den Rumpf bis zu den Hirnnerven
Diagnose Anamnese: Klinik, Infektionserkrankungen, Vorerkrankungen
Körperliche Untersuchung: Sensibilität, Muskelkraft, Hirnnerven, Reflexe
Labor: Blutbild (Lymphozytose), Antikörpernachweis (IgG erhöht, IgA erhöht)
Apparative Diagnostik: Elektromyographie, Nervenleitgeschwindigkeit, EKG, Liquorpunktion (Proteinerhöhung), Nervenbiopsie (Entmarkung), MRT

Differentialdiagnose
  • Guillain-Barre-Syndrom
  • Myelitis
  • Poliomyelitis
Komplikationen
  • Hirnnervenbefall: Atemnot durch Zwerchfelllähmung
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Behandlung der Symptome, Physiotherapie (Kontrakturen), Atemübungen
  • Medikamentöse Therapie: Immunglobuline, Thromboseprophylaxe
  • Operative Therapie: Plasmapherese (Blutaustausch), Herzschrittmacher, Beatmung

 

Notfall

Notfallmaßnahmen bei der Landry-Paralyse:

  • Anruf: Notarzt
  • Allgemeinmaßnahmen: Patienten beruhigen, beengte Kleidung entfernen, Patient zudecken
  • Lagerung: stabile Seitenlage (nicht auf die gelähmte Seite) oder Oberkörper 300erhöht (je nach Bewusstseinslage)
  • Vitalzeichenkontrolle: engmaschig
  • Reanimation: wenn nötig
  • Zusatzmaßnahmen: Sauerstoffgabe, i.v.- Zugang, evtl. Schockbehandlung

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