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Laryngospasmus

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Laryngospasmus

Stimmritzenkrampf, Glottiskrampf sind deutsche Bezeichnungen für den Laryngospasmus. Als Laryngospasmus bezeichnet man einVerkrampfen der Kehlkopfmuskulatur mit Verschluss der Stimmbänder und Taschenfalten. Durch den Krampf versucht der Körper zu verhindern, dass bei tiefer Bewusstlosigkeit Flüssigkeiten oder Fremdkörper in die Lunge gelangen können. Er verschleißt somit den Kehlkopf durch Anspannung des gesamten Kehlkopfmuskulatur. Es handelt sich dabei also um einen Schutzreflex. Meistens entspannen die Stimmbänder nach 30 – 60 Sekunden wieder von alleine. Das Krankheitsbild ist vor allem bei der Ein- und Ausleitung einer Narkose als akute Komplikation gefürchtet.

Leitmerkmale: in-/exspiratorischer Stridor, Zyanose, inverse Atmung
Definition Beim Laryngospasmus handelt es sich um eine krampfhafte, reflektorische Kontraktur der Kehlkopfmuskulatur

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Stimmritzenkrampf
  • Glottiskrampf
Ursachen
  • Narkose (In-/Extubation): Intubationsversuch bei ungenügender Relaxierung und/oder ungenügender Narkosetiefe, ungenügende Absaugung der oberen Atemwege vor der Extubation (von Schleim, Blut), Extubation des Patienten im Exzitationsstadium, Manipulation im Kehlkopfbereich bei wachem Patienten
  • Erkrankungen: Refluxkrankheit, Hyperkalzämie, psychische Erkrankungen
  • Allgemein: Aspiration
  • Medikamente: Inhalationsanästhetika
  • Gifte (durch Inhalation): Aerosole, ätherische Gifte
Symptome
  • Atemsystem: in- und exspiratorischer Stridor, hoher Beatmungsdruck, ruckartige, inverse Atmung (Hyperkapnie), Hypoxie
  • fest verschlossene Stimmritze
  • Haut: Zyanose
  • Kreislauf: Blutdruckanstieg und Tachykardie (später Blutdruckabfall und Bradykardie)
Diagnose Anamnese: Klinik, Beatmung
Labor: Blutgasanalyse

Komplikationen
  • Blutdruckabfall
  • Herzrhythmusstörungen
  • Tod durch Ersticken
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Esmarch- Handgriff, Beseitigung der irritierenden Reize (Absaugen des Rachens, Herausziehen des Tubus), Vertiefung der Narkose (Succinylcholin), Versuch der Maskenbeatmung mit 100 % Sauerstoff (CAVE! Nicht über 15 cm H2O blähen)
  • Operative Therapie: Versuch der Intubation mit einem dünnen Tubus, sonst Koniotomie

 

Notfall

Notfallmaßnahmen beim Laryngospasmus:

  • Anruf: Notarzt
  • Allgemeinmaßnahmen: Patienten beruhigen, beengte Kleidung entfernen, Patient zudecken
  • Lagerung: stabile Seitenlage oder Oberkörper 30 Grad erhöht (je nach Bewusstseinslage)
  • Vitalzeichenkontrolle: engmaschig
  • Zusatzmaßnahmen: Sauerstoffgabe (evtl. Intubation), i.v.- Zugang, evtl. Schockbehandlung

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