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Lassa-Fieber

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Lassa-Fieber

Beim Lassa-Fieber handelt es sich um eine Viruserkrankung mit hämorrhagischem Fieber. Die Erkrankung wird durch Arenaviren verursacht. Die Erreger befinden sich hierbei in Ratten und anderen Nagern, die selbst aber nicht erkranken, sondern nur als Reservoir dienen. Die Nagetiere scheiden den Virus über den Urin und anderen Körpersekrete aus. Diese sind für den Menschen sehr ansteckend, wie auch der Verzehr der Tiere. Nach einmaliger Infektion besteht aber keine Immunität. Es kann also immer wieder zu Reinfektionen kommen. Die meisten Infektionen verlaufen mild oder asymptomatisch. Die meisten Symptome treten schleichend auf. Es handelt sich hierbei um grippeähnliche und gastrointestinale Symptome. Besondere Gefahr besteht bei immunologisch geschwächten Personen, da kann die Erkrankung zum Tode durch einen irreversiblen Schockzustand mit Organversagen führen, sonst ist dies eher selten der Fall. Tritt die Erkrankung während einer Schwangerschaft auf, so ist der Verlauf meistens besonders schwer. Die führt meistens dann zum Tod des ungeborenen Kindes und auch zum Tod der Schwangeren.

Leitmerkmale: grippeähnliche Symptome, später Blutungen
Definition Beim Lassa-Fieber handelt es sich um eine Infektionskrankheit, die durch Nagetiere auf den Menschen übertragen wird

Erreger
  • Lassa-Virus (Arena- Viren): sind relativ stabil, können durch Erhitzen auf 60 Grad Celsius über 1 Stunde abgetötet werden
Ausbreitung
  • Westafrika
Ansteckung
  • Ratten, Mäuse (Urin, Blut): Kontaktinfektion, Inhalation, Schmierinfektion
  • Mensch zu Mensch: Geschlechtsverkehr, Tröpfcheninfektion, Wundinfektion, Kontakt mit Körperflüssigkeiten (Speichel, Rachensekret, Blut)
Inkubationszeit 6-21 Tage

Symptome
  • normaler Verlauf:
    • Grippezeichen: zunehmende Halsschmerzen, retrosternale Schmerzen, Konjunktivitis, Pharyngitis, hohes Fieber, ausgeprägte Myalgie, Husten, Gelenkschmerzen
    • gastroenteral: Erbrechen, Übelkeit, Durchfälle
    • Exanthem: fleckig, Knötchen im Gesicht/Hals/Arme, später ganzer Körper
  • schwerer Verlauf: Blutungen (v.a. Schleimhaut, Benommenheit, Krämpfe, Ödeme (Gesicht, Nacken, Mund), Ergüsse (Pleura, Perikard), ausgeprägte Hypotonie, Bradykardie, Hörminderung
Diagnose Anamnese: Klinik, Reise (Nigeria)
Labor: Lymphopenie, Neutrophile, Thrombozytopenie, GOT erhöht, Krankheitserreger im Rachenschleim, Antikörpernachweis

Differentialdiagnose
  • Malaria
  • Shigellose
  • Influenza
  • Typhus
Komplikationen
  • vermehrte Blutungen
  • Ödeme
  • Lungenentzündung
  • Meningitis
  • Enzephalitis
  • Perikarditis
  • Nierenversagen
Prophylaxe
  • keine Schutzimpfung möglich
  • Nagetiere reduzieren, Vermeidung von Kontakt
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Behandlung der Symptome, Quarantäne
  • Medikamentöse Therapie: Virostatikum
Meldepflicht
  • Verdacht, Erkrankung, Tod (§§ 6/8 IfSG)
  • Namentliche Meldung (§§ 7/8 IfSG) des Erregernachweises
  • Vorschriften für Gemeinschaftseinrichtungen (§ 34 IfSG)

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