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Laterale Mittelgesichtsfraktur

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Laterale Mittelgesichtsfraktur

Jochbeinfraktur, Jochbogenfraktur, Fraktur des zygomatiko-orbitalen Komplexes sind weitere Bezeichnungen der lateralen Mittelgesichtsfraktur. Als laterale Mittelgesichtsfraktur bezeichnet man einenBruch verwiegend des Jochbeins (Mittelgesicht) meist mit einer Mitbeteiligung der Kieferhöhle und der Orbita. Es können somit mitbeteiligt sein: der Processus frontalis des Stirnbeins, der Processus zygomaticus des Schläfenbeins, der kraniale Anteil des Oberkiefers und die seitliche Augenhöhlenwand. Die Ursache hierfür ist eine Gewalteinwirkung auf das Jochbein. Es handelt sich dabei um eine Impressionsfraktur mit Einwärtsdrehung des Os zygomaticums. Ziel der Behandlung ist es den Nervus infraorbitalis zu entlasten und das Jochbein wieder repositionieren. Dies kann nur durch eine Operation geschehen, wobei die Bruchenden mittles Platte stabilisiert werden. Wird eine Operation nicht vorgenommen, so kann es zu bleibenden Doppelbildern und zu Gefühlsstörungen im Wangenbereich kommen.

Leitmerkmale:  Hämatom unterhalb des Auges
Definition Bei der lateralen Mittelgesichtsfraktur handelt es sich um eine Fraktur des Os zygomaticum im Mittelgesicht

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Jochbeinfraktur
  • Jochbogenfraktur
  • Fraktur des zygomatiko-orbitalen Komplexes
Einteilung
  • Typ I: isolierte Jochbogenfraktur
  • Typ II: nichtdislozierte Jochbogenfraktur
  • Typ III: dislozierte Jochbogenfraktur ohne Diastase am lateralen Orbitarand
    • mit Medialrotation
    • mit Lateralrotation
  • Typ IV: dislozierte Jochbogenfraktur ohne Diastase am lateralen Orbitarand
    • mit Medialrotation
    • mit Lateralrotation
    • mit dorsokaudaler Abscherung
  • Typ V: Jochbeintrümmerfraktur
  • Typ VI: Frakturen des Typs II bis V mit Einbruch in der Orbitaboden
Pathogenese Durch Gewalteinwirkung auf das Jochbein (Os zygomaticum) kommt es zum Bruch dessen und schließlich zu dessen Einwärtsdrehung

Ursachen        
  • stumpfe Gewalteinwirkung auf den Oberkieferknochen
Symptome
  • Augen: Doppelbilder, Absinken des Augapfels
  • Haut: Sensibilitätsstörungen /Hämatombildung unterhalb des Auges (Brillenhämatom), Abflachung der Wange
  • Gesicht. Abnorme Beweglichkeit, Schwellungen, Parästhesien
  • Kiefer: Sperre oder Klemme, Schmerzen bei Kieferbewegungen
  • Blutungen: aus Mund/Nase
  • Allgemeinsymptome: Schmerzen, evtl. Geruchsverlust (Anosomie)
Diagnose Anamnese: Klinik, Unfallhergang, Sensibilitätsstörungen, Schmerzen, Blutungen
Körperliche Untersuchung: Augenfunktionsprüfungen, Überprüfung des Nervus infraorbitalis, Beweglichkeit des Oberkiefers
Apparative Diagnostik:  Röntgen, CT, MRT

Differentialdiagnose
  • andere Gesichtsfrakturen: Nasenbeinfraktur, Orbitawandfraktur, Schädelbasisfraktur
Komplikationen
  • Fehlbiss
  • Sensibilitätsstörungen
  • Enophthalmus
  • Doppelbilder
  • Arthrose des Kiefergelenks
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Kühlung, körperliche Schonung
  • Operative Therapie: Reposition der Fraktur (Plattenosteosynthese), Dekompression des Nervus infraorbitalis
Bilder

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