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Lathyrismus

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Lathyrismus

Beim Lathyrismus handelt es sich um eine chronische Erkrankung des Nervensystems, die durch eine regelmäßige Zufuhr von neurotoxischen Aminosäuren verursacht wird. Diese Aminosäuren sind vor allem in den Samen der Saat-Platterbse enthalten. Bei einer Ernährung von über 40 Prozent Erbsen über mindestens sechs Monaten kann die Krankheit sich ausbilden. Die Erkrankung kommt in Länder wie Italien, Algerien, Indien usw. vor. Es kommt hierbei durch die fortlaufende Einnahme des Toxins zu einer erhöhten intrazellulären Konzentration von freien Radikalen und zu einer verminderten Funktion der Mitochondrien innerhalb der Zellen. Der Körper wird somit langsam vergiftet. Die kortikospinalen Bahnen am ersten Motorneuron degenerieren (vor allem die Betzschen Riesenzellen). Beeinträchtig wird dadurch vor allem die Muskulatur der Beine.  Diese kann nicht mehr richtig anspannen und sich entspannen. Durch eine unvollständige oder falsche Übertragung der Signale vom Gehirn zu den Muskeln kommt es somit zu unbeabsichtigten Kontraktionen. Diese unwillkürlichen Bewegungen entziehen sich der Kontrolle durch das zentrale Nervensystem.

Leitmerkmale: Muskelspasmen/Krämpfe/spastische Lähmung der Beine
Definition Als Lathyrismus bezeichnet man eine chronische Erkrankung des Nervensystems durch Vergiftung

Ursachen
  • dauerhafte Verzehr von Platterbsen (Mehl mit trockenheitsresistenten Leguminosen)
Symptome
  • Nerven: spastische Paraplegie, Parästhesien
  • Muskeln: Tremor, Krämpfe, Schmerzen, steife/unbewegliche Beine
  • Allgemeinsymptome: Impotenz, Harninkontinenz
Diagnose Anamnese: Klinik
Körperliche Untersuchung: Neurologie

Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: ausreichende Flüssigkeitszufuhr, Aktivkohle, Umstellung der Ernährung

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