Allgemein |
- Konsistenz: weich, wulstig, sehr beweglich
- treten paarweise auf
- mit dem Zahnfleisch (Gingiva) über die Lippenbändchen (Frenulum labi) verbunden
- Amorbogen: Furche am oberen Rand der Oberlippe in der Mitte
- Philtrum: Vertiefung zwischen Amorbogen und Nase
- bei Sauerstoffmangel: verfärbt sich das Hämoglobin des Blutes bläulich, was an den Lippen gut zu beobachten ist (Zyanose)
- bei Kälte: verfärben sich die Lippen blau, liegt dies aber meist nicht an einem Sauerstoffmangel, sondern an der verminderten Durchblutung der Gesichtshaut
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Lage |
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Einteilung |
- Oberlippe (Labium superius): paariger Hautsteg mit Eisenkung (Philtrum), der die Oberlippe mit der Nase verbindet
- Unterlippe (Labium inferius): glatt,ist größer als die Oberlippe
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Strukturen |
- Mundwinkel (Angulus oris): Verbindung zwischen den Lippen und den Wangen, es laufen hier verschiedene Fasern der Gesichtsmuskulatur zusammen, die Winkel zeigen Körperstimmungen an
- Lippenbändchen: befindet sichin der Lippenmitte, besteht aus einer Schleimhautfalte, verbindet die Lippen mit dem Zahnfleisch, unterteilt in ein Oberlippenbändchen (Frenulum labii superioris) und ein Unterlippenbändchen (Frenulum labii inferioris), hat aber keine Haltefunktion als Aufgabe
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Aufbau |
- Oberfläche:
- Pars cutanea: Außenseite, behaarte Haut, mehrfach verhorntes Plattenepithel, sehr dünn, mit Melanozyten, Talg-/Schweißdrüsen
- Pars intermedia: freier Rand der Lippen, unbehaartes Lippenrot, leicht verhorntes/ unpigmentiertes Epithel, die gefäßreiche Lederhaut schimmert durch, kleine Talgdrüsen, reich an Nervenenden (sehr berührungsempfindlich)
- Pars mucosa: Innenseite, Mundschleimhaut, mehrfach unverhorntes Plattenepithel mit kleinen mukösen Speicheldrüsen (Lippendrüsen)
- Gerüst von quergestreifter Muskulatur: bildet die fleischige Grundlage der Lippen, wird bei seinen Bewegungen durch die mimische Muskulatur unterstützt, Muskeln (Musculus orbicularis oris als Schließmuskel, Musculus levator labii superioris /Musculus depressor labii inferioris als Öffner der Mundspalte)
- Inhalt:
- dicht gelagerte Kapillare: scheinen durch, sie lassen einen Rückschluss auf den Hämoglobingehalt des Blutes und dessen Sauerstoff- und CO2- Anreicherung zu (blaue Lippen = Zyanose, blasse Lippen = Anämie)
- zahlreiche Nerven
- Behaarung/Schweißdrüsen: keine, die Lippen können leicht austrocknen
- Talgdrüsen: vereinzelt
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Schichten |
- Pars cutanea:
- Definition: Außenseite der Lippe
- Aufbau: mit Haut überzogen, mehrschichtiges/verhorntes Plattenepithel, Talg-/ Schweißdrüsen
- Pars intermedia (Lippenrot):
- Definition: Übergangsstelle zwischen Außen- und Innenhaut, eigentliches Lippenrot
- Aufbau: dünnes/nicht pigmentiertes/verhorntes Plattenepithel, hohe Bindegewebspapillen, die Kapillarschlingen leuchten hindurch, keine Schweißdrüsen, nur vereinzelte Talgdrüsen
- Allgemein: muss mit Speichel befeuchtet werden damit es nicht austrocknet (Risse), sehr empfindlich (hat viele Nerven)
- Pars mucosa:
- Definition: Innenseite der Lippen
- Aufbau: unverhorntes/mehrschichtiges Plattenepithel, kleine Speicheldrüsen (Lippendrüsen: Glandulae labiales), Gefäße, Nerven, Fettzellen, keine Talg-/ Schweißdrüsen
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Öffnen/Schließen |
Unterstützt werden die Vorgänge durch die mimische Gesichtsmuskulatur
- Öffnen: Musculus labii superioris, Musculus depressor labii inferioris
- Schließen: Musculus orbicularis oris
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Aufgaben |
- Nahrungsaufnahme: halten die Nahrung fest und befördern sie in den Mund
- Mundverschließung: luftdicht gegenüber Gasen und Flüssigkeiten/Nahrung (wichtig für Kinder beim Säugen, trinken mit dem Strohhalm)
- Tastorgan: sehr empfindlich auf Berührungen/Kälte/Wärme da hier sehr viele Nervenenden liegen
- Lautbildung: bilden labiale Laute, wichtig bei Blinden das Lippenlesen, dienen zum Pfeifen/Spielen von Blasinstrumenten
- Mimik: Verstärkung von Emotionen (Trauer/Ärger/Freude) /Körpersprache
- erogene Zone: je voller umso schöner werden sie empfunden
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