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Lochienstauung

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Lochienstauung

Wochenflussstau, Lochiometra, Lochialstau sind weitere Bezeichnungen für die Lochienstauung. Als Lochienstauung bezeichnet man eine Verminderung oder das völlige Fehlen eines Wochenflusses. Der Wochenfluss bildet sich in der Gebärmutter nach Abgang von Plazenta und Eihautresten aus der jetzt noch wunden Gebärmutterschleimhaut. Er schützt diese vor Infektionen. Normalerweise fließt dieses nachgeburtliche Wundsekret (abgestorbene Gewebereste, Bakterien, weiße Blutkörperchen, Blut, seröse Flüssigkeit, Vaginal-Sekret) ohne Hindernis aus der Gebärmutter ab. Ist dies nicht der Fall so staut sich dieses in der Gebärmutterhöhle. Der Grund hierfür ist meist ein unzureichend geöffneter Muttermund. Diese Erkrankung sollte man unbedingt so schnell wie möglich behandeln, da sich die Entzündung auf die Umgebung und schließlich sogar auf den ganzen Körper ausbreiten kann.

Leitmerkmale:  abruptes Ausbleiben des Wochenflusses, hohes Fieber
Definition Bei der Lochienstauung handelt es sich um eine Erkrankung der Mütter im Kindbett

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Wochenflussstau
  • Lochiometra
  • Lochialstau
Ursachen
  • Verengung/Verschluss des Muttermunds (Ostium uteri)
Risikofaktoren
  • Kaiserschnitt
  • Spasmus der Muskulatur des Muttermunds
  • Retroflexion des Uterus
  • Blutgerinnsel
  • übervolle Blase
Symptome
  • Wochenfluss: hört abrupt auf
  • Fieber: hoch (bis über 38 Grad Celsius), zwischen dem 2. und 7. Wochenbetttag
  • Gebärmutter: stark vergrößert, weich, Schmerzen bei leichtem Druck
  • Allgemeinsymptome: starke Unterleibschmerzen, Kopfschmerzen. Ohrenschmerzen
Diagnose Anamnese: Klinik
Körperliche Untersuchung: Gebärmutter (Abtastung)
Apparative Diagnostik: Sonografie

Komplikationen
  • Endometritis
  • Parametritis
  • Sepsis
  • Kindbettfieber
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Bauchlagerung, Wochenbettgymnastik, frühe Mobilisation, Wärmeanwendungen (Sitzbäder), regelmäßiges Stillen (Anregung der Nachwehen), ausreichende Trinkmenge
  • Medikamentöse Therapie: Spasmolytika, Oxytocin, Antibiotika
  • Operative Diagnostik: Aufdehnen des Muttermundes

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