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Locked-in-Syndrom

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Locked-in-Syndrom

LIS, Pseudokoma, Monte Christo Syndrom, ventrales Ponssyndrom, deefferenzierter Status sind weitere Bezeichnungen für das Locked-in-Syndrom. Beim Locked-in-Syndrom handelt es sich um eine neurologische Erkrankung des Hirnstamms. Die Ursachen hierfür sind entweder ein Verschluss der Arteria basilaris oder Prozesse, die ich sich im Gehirn abspielen. Die davon Betroffenen können durch eine zentrale Lähmung nur noch mittels Augenbewegungen mit ihrer Umwelt kommunizieren. Sie sind bei völligem Bewusstsein, können aber ihren Körper nicht mehr bewegen. Da die Muskulatur nicht mehr benützt werden, resultieren daraus weitere Beschwerden im Bewegungsablauf. Ist die Zufuhr des Blutes zum Gehirn nur sehr kurz unterbunden, können die Symptome vollständig wieder verschwinden. Meist dauert aber die Rückbildung über Monate, so bilden sich die Ausfälle nicht mehr vollständig zurück.

Leitmerkmale: völlige Bewegungsunfähigkeit bei erhaltenem Bewusstsein
Definition

Als Locked-in-Syndrom bezeichnet man einen Körperlichen Zustand von Wachheit und Tetraplegie

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • LIS
  • Pseudokoma
  • Monte Christo Syndrom
  • Ventrales Ponssyndrom
  • Deefferenzierter Status
Pathogenese Durch verschiedene Ursachen kommt es zu einem Hirnstamminfarkt und damit zu einer Unterbrechung der Verbindung zwischen dem Gehirn und den Muskeln

Ursachen
  • gefäßbedingte Ursachen: Thrombose der Arteria basilaris
  • Gehirnerkrankungen: schwerer Apoplex, Schädel-Hirn-Trauma, Enzephalitis, Meningitis, Verletzungen/Tumore an der Brücke, Hirnblutungen
  • Allgemeinerkrankungen: amyotrophe Lateralsklerose, Myasthenia gravis, Guillain-Barre-Syndrom
  • Missbrauch von Drogen (Heroin) und Medikamenten
Symptome
  • Tetraplegie: völlige Bewegungsunfähigkeit aller vier Extremitäten bei erhaltenem Bewusstsein (Lidbewegungen sind aber möglich), Schlucken/Sprechen/Mimik nicht möglich
  • Allgemeinsymptome: keine Beeinträchtigung des Sprachverständnis/ des Hörsinns/ der Vigilanz, man kann hören/sehen
Diagnose Anamnese: Klinik
Apparative Diagnostik: EEG, CT, MRT, PET, SPECT

Differentialdiagnose
  • Wachkoma
  • Hirntod
  • apallisches Syndrom
  • akinetischer Mutismus
  • Medikamenten-/Drogenmissbrauch
Komplikationen
  • Dekubitus
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Ergotherapie, Physiotherapie, Logopädie, Vermeidung von Druckgeschwüren, Ernährung mittels Magensonde/ Infusionen
  • Operative Therapie: Beatmung
Internetseiten

 

Erkrankung Bewusstsein Schlafen/
Wachen
Motorik Gehör Sehen Kommunikation Emotion
Koma Fehlt Fehlt Nur Reflexe Fehlt Fehlt Fehlt Fehlt
Wachkoma Fehlt Normal Reaktionen auf Schmerzen, gelegentlich ziellos Reaktionen auf Schreck Kurze Fixierung fehlt Fehlt
starker Bewusstseins-verlust Partiell
vorhanden
Normal Greifen an Objekten
Lokalisation der Schmerzen
Halten/Berühren von Objekten
Automatische Bewegungen
Lokalisation der Schallquelle
Geringes Befolgen von Anweisungen
Anhaltende Fixierung
Verfolgen mit dem Blick
Geringe Lautäusserung Schreien oder Lächeln
Locked-In-Syndrom Vollständig vorhanden Normal Nur Augenbewegungen Erhalten Erhalten Keine Lautäusserung
Augen-/Lidbewegungen ok
Erhalten

ff