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Louis-Bar-Syndrom

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Louis-Bar-Syndrom

Ataxia teleangiectatica, Teleangiektase-Ataxie-Syndrom, Ataxia telangiectasia sind weitere Bezeichnungen für das Louis-Bar-Syndrom. Beim Louis-Bar-Syndrom handelt es sich um eine Erkrankung mit Degeneration des zentralen Nervensystems, die sich fortschreitend verschlimmert. Geschädigt ist hierbei vor allem das Kleinhirn, das atrophiert. Es kommt hierbei zu einer vererbbaren Mutation eins Gens, das für die Reparatur der DNA ein Protein produziert. Fehlt dieses Protein, so können DNA-Schäden nicht mehr repariert werden und häufen sich an. Dies führt zum Absterben der Zellen. Die ersten Beschwerden treten meist im Alter zwischen zwei und drei Jahren auf, wenn die Kinder zum Laufen anfangen. Es kommt hierbei zu Stand- und Gangunsicherheiten.

Leitmerkmale:  unkoordinierte Bewegungen, Teleangiektasien, Immunschwäche bei Kleinkindern
Definition Beim Louis-Bar-Syndrom handelt es sich um eine Erkrankung mit Fehlbildungen an der Haut und im Nervensystem

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Ataxia teleangiectatica
  • Teleangiektase-Ataxie-Syndrom
  • Ataxia telangiectasia
Ursachen
  • Vererbung: autosomal-rezessiv (Chromosom 11, Genlokus q22.3, ATM-Gen)
Symptome
  • Ataxie: Schwierigkeiten bei der Körperhaltung, verspätetes Gehen, Stützen sich beim Gehen an Personen/Gegenständen ab, eingeschränkte Koordination der Bewegung der Extremitäten, unwillkürliche Zuckungen der Hände/ Füße, Muskeltonusstörungen
  • Teleangiektasien:  vor allem am Gesicht (Haut/Schleimhaut) und an den Augen
  • Immunschwäche: gehäufte/rezidivierende Atemwegserkrankungen, gehäuftes Auftreten von malignen Tumoren (Lymphome, Leukämie, Pankreaskarzinome)
  • Allgemeinsymptom: Entwicklungsstörungen (körperlich/geistig), trockene Haut, sprödes Haar, Hypersalivation, erhöhte Empfindlichkeit gegenüber ionisierender Strahlung (möglichst wenig Röntgen)
Diagnose Anamnese: Klinik, Familienanamnese
Labor: Immunglobulin erniedrigt, Genuntersuchung, Alpha-1-Fetoprotein erhöht
Apparative Diagnostik: CT, MRT

Komplikationen
  • Tod durch pulmonale Komplikationen
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Behandlung der Symptome
  • Medikamentöse Therapie: Antibiotika, Immunglobulin

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