Symptome (Leitbilder)
Luxation

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Luxation

Verrenkung, Ausrenkung, Auskugelung sind weitere Bezeichnung für die Luxation. Bei der Luxation handelt es ich um einen vollständigen Kontaktverlust der gelenksbildenden Knochenenden (Diskontinuität). Es kommt zu einer Dislokalisation mit vorübergehender Fehlstellung des Gelenks, ein Knochen springt also ruckartig aus dem Gelenk heraus. Als luxierten Knochen bezeichnet man den Knochen der körperfern steht. Davon unterschieden wird die Subluxation, bei der zu einer unvollständigen Verrenkung kommt, wobei die Knochenenden noch teilweise in Berührung stehen. Luxieren können auch Organe, dabei liegen diese nicht mehr dort wo sie eigentlich der Natur nach hingehören (z.B. Linsenluxation, Zahnluxation).  Durch die Zerreißung der Gefäße am Gelenk kommt zu einer Schwellung und Hämatombildung dort. Das Gelenk selbst federt bei Belastung und befindet sich in einer nicht normalen Stellung. Vorsicht ist bei der Wiedereinrenkung des Gelenks geboten um keine Gefäße oder Nerven zu verletzten. Je öfter ein Knochen aus einer Gelenkpfanne springt, desto leichter passiert dies immer wieder.

Leitmerkmale: Fehlstellung, federnde Fixation des Gelenkes, abnorme Lage des Gelenkkopfes, leere Gelenkpfanne
Definition Als Luxation bezeichnet man eine Verletzung eines Gelenks bei der es zu einer plötzlichen Verschiebung der Gelenkflächen und zu einem Gelenkkapselriss kommt

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Verrenkung
  • Ausrenkung
  • Auskugelung
Einteilung
  • direkte Luxation: die verursachende Gewalt wirkt direkt auf das Gelenk ein, es reißen dazu Bänder und Gelenkkapsel
  • indirekte Luxation: das Gelenk wird mittels Bewegungen ausgerenkt
  • Luxationsfraktur: Luxation eines Gelenks mit Fraktur eines gelenkbildenden Knochens
Arten
  • Ellenbogenluxation
  • Kniegelenksluxation
  • Talusluxation
  • Patellaluxation
  • Schultergelenksluxation
  • Fingergelenkluxation
  • Hüftgelenkluxation
Ursachen
  • Verletzungen: unkontrollierte/passive Gewalteinwirkung (Sturz auf den Arm, Schlag auf die Schulter)
  • habituelle („gewohnheitsmäßige“) Luxation: bei angeborener Gelenkfehlanlage, Reluxationen
  • angeborene Luxation: von Geburt an (Kniegelenk, Hüfte)
  • atraumatische Luxation: Deformationsluxation durch Gelenksdeformierung (rheumatische Arthritis)
  • chronische/pathologische Luxation: Hallux valgus, septische Arthritis, rheumatische Arthritis, schlaffe/spastische Lähmungen, gelenksnaher Tumor
Risikofaktoren
  • Schultergelenk
  • Ellenbogengelenk
Symptome
  • Allgemeinsymptome: plötzliche, heftige Schmerzen, Schwellung, Schonhaltung, luxierte Extremität verkürzt, Achsenfehlstellung (nach vorne/hinten gedreht), evtl. Taubheitsgefühle
  • sichere Zeichen: Fehlstellung, federnde Fixation des Gelenkes, abnorme Lage des Gelenkkopfes, leere Gelenkpfanne
  • unsichere Zeichen: Schmerz, Bewegungseinschränkung, Schwellung, Bluterguss
Diagnose Anamnese: Klinik, Unfall
Körperliche Untersuchung: Palpation, Funktionsprüfung, Durchblutung, Sensibilität
Apparative Diagnostik: Sonografie, Röntgen, CT, MRT

Differentialdiagnose
  • Fraktur
Komplikationen
  • Gelenkkapselabriss
  • Bandruptur
  • Nervenkompression
  • Gefäßverletzungen
  • Gelenkblutung
  • Spätfolge: Knorpelschädigung
Therapie      
  • Allgemeinmaßnahmen: rasche Einrenkung so bald als möglich (Dringlichkeit wegen drohender Nerven- und Gefäßschäden), danach Ruhigstellung, Fixierung des Gelenks, Kühlung
  • Medikamentöse Therapie: Analgetika
  • Operative Therapie: Arthrotomie
Bilder

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Fraktur

Luxation
Sichere Zeichen
  • Fehlstellung
  • abnorme Beweglichkeit
  • Krepitation
  • sichtbare Fraktur
  • Fehlstellung
  • federnde Fixation des Gelenkes
  • abnorme Lage des Gelenkkopfes
  • leere Gelenkpfanne
Unsichere Zeichen
  • Schmerz
  • Schwellung
  • Bluterguss
  • Störungen der Beweglichkeit
  • Schmerz
  • Bewegungseinschränkung
  • Schwellung
  • Bluterguss

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