Krankheiten
Malaria

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Malaria (Wechselfieber)

Sumpffieber, Wechselfieber; durch die Anophelesmücke ausgelöste Infektionskrankheit, eingeteilt in 3 unterschiedlich schwere Formen.

Leitmerkmale: starker Schüttelfrost, hohe wiederkehrende Fieberschübe, Fieberabfall, Schweißausbruch
Erreger Erreger werden durch weibliche Anophelesmücke übertragen
  • Malaria tertiana: Plasmodium vivax und ovale
  • Malaria quartana: Plasmodium malariae
  • Malaria tropica: Plasmodium falciparum
Ausbreitung Tropen, Subtropen

Ansteckung
  • Stich der Anopheles-Mücke
  • selten: Bluttransfusionen, Nadelstichverletzungen
Inkubationszeit 8-15 Tage (gelegentlich Monate)

Symptome
  • Allgemeinsymptome: Mattigkeit, Milzschwellung, Kopf-/ Gliederschmerzen, hämolytische Anämie, Milz/Leber vergrößert, Ikterus, Übelkeit, Erbrechen, Schmerzen im re. Oberbauch
  • Fieber
    • anfangs: ohne Schüttelfrost (38,5 0C für eine Woche)
    • danach Fieberschübe: tertiana jeden 2. Tag, quartana: jeden 3. Tag, tropica: unregelmäßig
    • Reihenfolge der Symptome (Malariaanfall): innerhalb von wenigen Stunden: starker Schüttelfrost, Fieberanstieg auf 40-41 0C, Fieberabfall (über Stunden), Schweißausbruch
  • Malaria tertiana: die Schwere der Anfälle nimmt anfangs zu, später lässt sie nach, nach 1-2 (spätestens 3) Jahren ist sie ausgeheilt
  • Malaria quartana: Spätrezidive nach Jahrzehnten
  • Malaria tropica (gefährlichste Malariaart): Plasmodien vermehren sich in Kapillaren innerer Organe: Myokarditis, Bewusstseinsstörungen, Koma, Erbrechen, Durchfälle, Ikterus, Nierenversagen, Krämpfe usw.
Diagnose Labor: Blut (Anämie, Leukopenie, Leukozytose), Malaria-Kombitest

Differentialdiagnose
  • andere fieberhafte Erkrankungen
  • Infektionen: Rückfallfieber, Brucellose, Leptospirose, Typhus, Hepatitis, Pyelonephritis
  • allgemein: Gastroenteritis, Bluterkrankungen
Komplikationen Myokarditis, schwerer Kreislaufschock (Blutungen), akutes Nierenversagen, zerebrale Malaria (Verwirrtheit, Bewusstseinsstörungen, Krämpfe, Lähmungen), Leberbeteiligung, Anämie, schwarzer Urin, Lungenödem

Immunität/Prophylaxe
  • 40 % der Betroffenen erkranken innerhalb eines Jahre erneut, 20 % mit Malaria tropica sterben
  • bei Reisen: Chemoprophylaxe (Ansteckung aber keine Erkrankung), Moskitonetze, geeignete Kleidung, mückenabweisende Mittel
Therapie
  • Medikamentöse Therapie: Chloroquin, Proguaniel, Mefloquin
Meldepflicht
  • Namentliche Meldung (§§ 7/8 IfSG) des Erregernachweises
Kurzbeschreibung Der Erreger gelangt über die Blutbahn (Stich der Mücke) zu den Leberzellen (Vermehrung), die Leberzelle platzt und der Erreger dringt erneut in die Blutbahn ein und befällt die Erythrozyten (weitere Entwicklung, diese zerfallen und streuen den Erreger aus => Fieberabfall), die Erreger dringen jetzt in andere Erythrozyten ein (der Vorgang wiederholt sich).
Anlagerung der Erythrozyten an die Endothelzellen der kleinen Gefäße (Gehirn, Lunge, Herz, Nieren, Darm, Leber) und dadurch verursachte Thrombosen.

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