Krankheiten
Marfan-Syndrom

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Marfan-Syndrom (MFS)

Autosomal-dominat vererbbare Krankheit des Bindegewebes (Chromosom 15), tritt im Säuglingsalter auf.

Leitmerkmale: Skelettdeformationen,  Aorten-/Klappeninsuffizienz, Kurzsichtigkeit
Pathogenese Durch einen Gendefekt (Chromosom 15) kommt es zur verminderten Ausbildung von Mikrofibrillen, die das Grundgerüst für die elastischen Fasern bilden. Das wirkt sich auf das Bindegewebe im ganzen Körper aus.

Ursachen
  • Vererbung
Symptome
  • Skelett: Trichter-/Kielbrust, überdehnbare Gelenke, Deformationen der Wirbelsäule (Skoliose, Hyperkyphose), überlange Extremitäten/Finger, Plattfüße, schmaler Körperbau, vermindere Streckung des Ellbogengelenks, schmaler Kiefer mit schief stehenden Zähnen, hoher Gaumen, Dehnungstreifen
  • Herz/Kreislauf: Mitralklappen-/Trikuspidalklappeninsuffizienz, Aortenaneuyrisma
  • Augen: Luxation der Linse, Kurzsichtigkeit, Netzhautablösung, Glaukom, Katarakt
  • evtl. Lungen: Pneumothorax
  • vermehrte Leistenbrüche
Diagnose Anamnese: Klinik, Augenuntersuchung
Apparative Diagnostik: Sonographie, Röntgen, Echokardiographie, Kernspintomographie

Differentialdiagnose Ehlers-Danlos-Syndrom, Loeys-Dietz-Syndrom

Komplikationen Erblindung, Pneumothorax, Zerreißen der Aorta

Therapie
  • Allgemeinmaßnamen:
    • Skelett: Korsett, Einlagen, Krankengymnastik, große körperliche Belastungen vermeiden
    • Augen: Kontaktlinsen
  • Medikamentöse Therapie: Betablocker, Endokarditisprophylaxe
  • Operative Therapie: Laserbehandlung (Augen), Herzklappenersatz, Aneurysmaoperation, orthopädische Operationen

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