Naturheilverfahren
Massage-Therapie

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Massage-Therapie

 

Allgemein

  • Körperfunktionen sollen belebt, Selbstheilungskräfte angeregt und Entspannung erreicht werden
  • reflektorische Verbindung zu den inneren Organen

Indikationen

 

  • Verklebungen bindegewebiger Septen
  • narbige Schrumpfungen
  • Kontaktverkürzte Züge der Haltemuskulatur
  • starke Rigidität des Gewebes
  • reflektorische Krankheitszeichen in Haut, Unterhaut, Muskulatur

Dosierung

  • 6-10 Massagen von 20-30 Min. über 2-3x/ Woche

Vorgehen

  • Behandlungsraum: ruhig, freundlich, Raumtemperatur 23-250C
  • Sprechen mit dem Patienten
  •  Beginn mit Streichen (um venöse Abtransportwege frei zu machen
  • zu Beginn nur leichten Druck, dann Druck verstärken
  • am Ende wieder Ausstreichen
  • bei schmerzhaften Muskeln: Streichungen, Schüttelungen, Vibrationen
  •  Nachruhe: ½- 1 Std.

Grundtechniken

  • Streichungen: großflächige Streichbewegungen über Muskulatur, von zentral nach peripher oder kreisförmig (Stauung der Venen/Lymphe)
  • Knetungen: S-förmige Knetbewegungen (Ermüdung, normalisiert Muskeltonus)
  • Rollungen: Sonderform der Knetungen, in Muskellängsrichtung
  • Walkungen: großflächige Knetungen
  • Reibungen: flache oder tiefgehend (Erwärmung des Gewebes, Lösung von Gewebsverklebungen)
  • Zirkulationen: kleine feste spiralartige Bewegungen (Verspannungen)
  • Klopfungen: kurze Schläge mit Handkante, Hohlhand, Fingern (Durchblutungssteigerung, Exspektoration)
  • Klatschungen: kurze schlagende Bewegungen der flachen Hand
  • Vibrationen: niedrig frequente Zitterbewegungen (flache Hand): muskuläre Entspannung, Milderung spastischer Magen-/Darmbeschwerden
  • Schüttelungen: lockere Schüttelbewegungen von Extremitäten, Rumpf oder einzelne Muskelgruppen (Entspannung, Krampflösung)

Tipps

 

Kombination mit anderen Therapieformen:

  • erwärmende Anwendungen (Rotlicht)
  • heiße Packungen (Moor, Fango)
  • Kyrotherapie (Schulter-/Nacken-/ Rückenverspannungen)

Arten

 

Klassische Massage

  • Indikation: Rheuma, Hartspann, Muskelverhärtungen, neurologische Erkrankungen (schlaffe Lähmung), posttraumatische/postoperative Zustände, innere Erkrankungen (essentielle Hypertonie, Atemstörungen)
  • Kontraindikationen: lokale Entzündungen, Malignome, fieberhafte Erkrankungen, Blutungsneigungen, Kreislaufdekompensation, schlechter Allgemeinzustand, frischer Herzinfarkt, M. Sudeck, arterieller Verschluss, Emboliegefahr, schwere Arteriosklerose
  • Dosierung: 6-12 Massagen (12-15 Min.), 2-3x/Woche, mind. 4-6 Wochen Pause, danach Nachruhe

Heilmassage

  • es werden dazu noch dehnende Griffe eingesetzt
  • Indikationen: wie klassische, nur größer, da auch Unterhautbindegewebe, Faszie und Periost mitbehandelt wird
  • Kontraindikationen: wie klassische Massage

Reflexzonenmassage

  • Behandlung der mit den inneren Organen über viszerokutanen Reflex verbunden Reflexzonen
  • hyperalgetische Zonen, Verquellungen der Unterhaut, Verspannungen der Muskulatur
  • Arten: Segment-/Bindegewebs-/Fußreflexzonenmassage

Segmentmassage

  • bestimmtes Organ-Segment wird behandelt
  • Wirkungen: Hyperämie, Förderung der Resorption, Schmerzstillung, Normalisierung des Vegetativums
  • Indikationen: chronische Erkrankungen innerer Organe
  • Kontraindikationen: Gewebsentzündungen, chriurgisch-operative Indikationen
  • Dosierung: 2-3x/ Wo. insgesamt: 6x

Bindegewebsmassage

  • Zugreize am subcutanen Bindegewebe
  • Wirkung: Normalisierung der vegetativen Tonuslage
  • Indikationen: Schmerzsyndrome, Menstruationsbeschwerden, Migräne, funktionelle Störungen innerer Organe, Rheuma, Durchblutungsstörungen, nichtentzündliche Venenerkrankungen, M. Sudeck
  • Kontraindikationen: akute Erkrankungen (Entzündungen, frischer Herzinfarkt), dekompensierte Herzinsuffizienz, Zeit der Menstruation, Malignome, Psychosen
  • Dosierung: 2-3x/Wo. insgesamt 10x

Kolonbehandlung

  • manuelle Reizung von 5 retroperitonial gelegenen Kolonpunkten (kreisförmig massiert)
  • Wirkungen: Ausgleich spastischer/atonischer Symptome der glatten Muskulatur, Tonus/Peristaltik beeinflusst
  • Indikationen: Reizkolon, Roemheld, Gallenwegsleiden, Ulcus duodeni, Migräne
  • Kontraindikationen: Colitis ulcerosa, Divertikulitis, akute Entzündungen im Bauchraum, Karzinoms, Gravidität, Ileus
  • Dosierung: 1x tgl. insgesamt 6-12x

Bürstenmassage

  • mit Hand-Bürsten
  • Wirkungen: Bildung gefäßaktiver Stoffe, Anregung von Herz/Kreislauf, peripheren kapillaren Durchblutung, Förderung des Venen-/Lymphflusses
  • Indikationen: Mangelnde Hautdruchblutung, kalte Füße/Hände, herz-/Kreislauferkrankungen (mit Hypotonie), essentielle Hypertonie, peripherer Rheumatismus, schlechte Infektabwehr
  • Kontraindikationen: nervös-erregbare Patienten, Hyperthyreose, Krampfadergebiete

Manuelle Lymphdrainage

  •  kreisende Druckimpulse zur Förderung des Abflusses interstitueller Flüssigkeit
  • Wirkungen:  Transport der Lymphe wird angeregt, beschleunigte Ödem-Rückbildung, Aktivierung des Parasympathikus
  • Indikationen: Ödeme, posttraumatische/postoperative Schwellungen, Rheuma, neurologische Erkrankungen (Trigeminus, Migräne), dermatologische Erkrankungen (Ulcus cruris, Narben, Sklerodermie)
  • Kontraindikationen: chronische Entzündungen, Thrombose, Hyperthyreose, dekompensierte Herzinsuffizienz, Malignome, akute Entzündungen, akute Thrombosen

Azidose- Massage

  • eine Falte der haut wird Richtung des Lymphflusses ausgerollt, nach 2/3 der Strecke einknicken + ausstreichen ohne Druck auf das darunter liegende Gewebe (v.a. li. Schulterbereich => Lymphabfluss)
  • Indikationen: Säure-/Stoffwechselschlackendepots, Entgiftung, Abbau von Gewebeflüssigkeit, Verbesserung der Blut-/Lymphzirkulation, Entlastung des Kreislaufs, Anregung des Hormonsystems, Beschleunigung des Stoffwechsels
  • Gifte sitzen sich am unteren Rücken neben der Wirbelsäule
  • Wirbelsäule Richtung kopfwärts ausstreifen, danach Arme, Füße, Kopfvorderseite, Kopfhaut
  • 5-6 Sitzungen; bei chronischen Erkrankungen 10-12 (nach einer Ruhepause von 6-8 Wochen nochmals massieren), anfangs 2/Woche, dann 1/Woche
  • dazu Blutreinigungstee, 5x2 Tbl. Derivato (Pflügler), viel trinken, Basismittel