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Melanom

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Melanom

Schwarzer Hautkrebs, Melanoblastom sind weitere Bezeichnungen für das Melanom. Das Melanom ist ein hochmaliger Tumor entstanden durch eine Entartung der Melanozyten (Zellen der Oberhaut/ Schleimhaut). Es sind davon häufiger bei Frauen als Männer betroffen. Es kommt zu einer frühen Metastasierung über die über Lymph-/Blutbahnen. Das Melanom kann überall auf der Haut auftreten und ist die am häufigsten tödlich verlaufende Hauterkrankung. Melanome gibt es aber nicht nur auf der Haut, sie kommen auch an den Schleimhauten (mukosales Melanom), am Auge (Aderhautmelanom), am Zentralnervensystem vor, sind aber dort sehr selten.


Leitmerkmale:
Asymmetrie des Herdes (nicht rund/oval)
Begrenzung: unscharf, unregelmäßig, weich
Colorid (Färbung): hellbraun bis schwarz, evtl. von rötlichem Hof umgeben
Durchmesser: Knoten größer als 5 mm
Erhabenheit/Entwicklung: neu /in kurzer Zeit auf sonst flachem Grund
Definition Als Melanom bezeichnet man den bösartigsten Tumor der Haut

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Schwarzer Hautkrebs
  • Melanoblastom
Arten
  • superfiziell spreitendes Melanom (SSM): relativ langsames horizontales Wachstum, auf nicht lichtgeschädigter Haut (Rücken, Oberschenkel), scharf begrenzt, flach, unregelmäßig pigmentiert (v.a. Unterschenkel/ Körperstamm)
  • Lentigo Maligna Melanom (LMM): sehr langsames Wachstum, auf lichtgeschädigter Haut (Gesicht, Hals, Hände), flach, dunkel, große unregelmäßige Flecken
  • akral lentiginöses Melanom (ALM): schnell wachsen, aggressiv, leicht blutender Knoten, flach, v.a. an Finger, Zehen, Leiste, Schleimhäute
  • noduläres Melanom (NMM): aggressivste Form, unscharf begrenzt, braun bis blauschwarz, Blutungsneigung, schnell infiltrierend, frühe Metastasen
  • amelanotisches Melanom (AMM): es wird kein Pigment gebildet, sehen somit untypisch aus
Pathogenese UV- Strahlen dringen durch ihre Kurzwelligkeit tief in die Haut ein (dort Schutz durch das von den Melanozyten produzierte Melanin). Wird dieser Schutz jedoch überwunden, so schädigen die UV-Strahlen die DNA der Zelle. Doch auch dies muss noch nicht zum Melanom führen, da sich die Zellen selbst reparieren können oder geschädigte Zellen aus dem Körper ausgeschieden werden. Erst wenn auch dieses System nicht mehr funktioniert kommt es zum Melanom

Ursachen
  • pathologische Veränderung der Melanozyten
Risikofaktoren
  • genetische Disposition: hellhäutige Menschen, rotes/blondes Haar, helle Augenfarbe
  • Sonnenexposition: Sonnenbrände in der Kindheit, Neigung zu Sonnenbränden
  • zahlreiche Naevi: „Leberflecke“, „Muttermale“
  • Allgemein: chemische Karzinogene, Immunsuppression, Melanome in der Familie, Sommersprossen
Symptome
  • Hautveränderungen: unscharf umrandet, wachsen, heilen nicht, evtl. von entzündlichem/rötlichem Herd umgeben
  • Oberfläche: unregelmäßig, höckerig, krustig
  • Pigmentierung: zunehmend und/oder ungleich, blau-schwarz
  • Wachstum: schnell
  • dermal: Geschwürbildung, Blutungsneigung, Satellitenknötchen
  • Allgemeinsymptome: Vergrößerung regionaler Lymphknoten, Juckreiz, Schmerzen
  • aber auch Schleimhäute betroffen: Mund, Genitale
Diagnose Anamnese: Veränderung von Farbe/Form, Juckreiz, Blutung, Lymphknoten tastbar
Apparative Diagnostik: Exzision, Histologie
Differentialdiagnose
  • melanozytärer Naevus
  • Basaliom
  • Hämangiom
  • Muttermal
Komplikationen
  • frühe und schnelle Metastasierung über die benachbarten Lymphknoten in Herz/Gehirn/Knochen/ Leber
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Atemübungen, Psyche, Kneipgüsse, Bewegung an frischer Luft
  • Ernährungtherapie: regelmäßig, ausreichend Eiweiß, Vitamine (E, C. A, B6), Selen, reichliche Flüssigkeitszufuhr, Gemüse (Grünkohl, Spinat, Rosenkohl, Rote Beete, Tomaten)
  • Naturheilkundliche Therapie: Darmsanierung, Enzymtherapie, Mistelpräparate, Phytotherapie, Thymustherapie
  • Operative Therapie: Operation (Tumorexzision + Lymphbahnen), Chemotherapie, Immuntherapie, Strahlentherapie
Prognose Nur bei Früherkennung gut (abhängig von der frühen und extrem raschen Metastasierung und der Invasionstiefe), bei einer Dicke über 3 mm 50 % Überlebenschance in 5 Jahren.

  Melanom Spinaliom Basaliom
Bevorzugte Stellen Licht ausgesetzte Stellen Gesicht, Ohr, Schläfe, Handrücken, Schleimhäute (Zunge, Lippen) im Gesicht, behaarter Kopf
Oberfläche unregelmäßig, höckerig, krustig, weich klein, derb erhaben, flach, evtl. schuppig, von einem Randwall umgeben
Pigmentierung zunehmend und/oder ungleich, blau-schwarz gelblich-grau perlmuttartiges, hautfarbenes
Hautveränderungen unscharf umrandet, wachsen, heilen nicht, evtl. von entzündlichem/ rötlichem Herd umgeben destruierend, mit Schuppen oder Krusten bedeckt zerstörerisches Wachstum in die Umgebung, knotig
Wachstum schnell, Satellitenkörperchen schnell, ulzerierend (zentral) langsam, zerstörend
Metastasierung: ja selten; wenn, dann lymphogen und hämatogen kaum
Allgemein Juckreiz, Schmerzen, Geschwürbildung, Blutungsneigung
Vergrößerung regionaler Lymphknoten
nicht schmerzhaft schmerzhaft nur im Spätstadium
Blutungsneigung
Cave
Jede Veränderung an bestehenden „Leberflecken“ ist abklärungsbedürftig!