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Meningokokkensepsis

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Meningokokkensepsis

Die Meningokokkensepsis ist eine schwere Komplikation einer Hirnhautentzündung (Meningokokken-Meningitis) durch das Bakterium Neisseria meningitis. Sie hat eine sehr schlechte Prognose, da sie meist tödlich endet.


Leitmerkmale: Nackensteifigkeit, Hyperästhesie, Krämpfe, akut hohes Fieber, Schüttelfrost
Definition Die Die Meningokokkensepsis ist eine lebendbedrohliche Komplikation einer Meningokokken-Meningitis

Erreger
  • Neisseria meningitis (Bakterien)
Ausbreitung
  • ubiquitär
  • Erregerreservoir ist der Nasen-/Rachen-Raum
Ansteckung
  • Tröpfcheninfektion, auch durch Selbstansteckung möglich
  • Mensch zu Mensch
Inkubationszeit 2-4 Tage

Symptome
  • Allgemeinsymptome: hohes Fieber, meningeale Zeichen, Hautblutungen
Diagnose Anamnese: Verdachtsdiagnose anhand der Symptome und positiven Tests (siehe unten)
Labor: CRP, Blutbild, Nachweis in Blut und Liquor
Differentialdiagnose
  • bakterielle Meningitiden durch andere Erreger
Komplikationen
  • Waterhouse-Friderichsen-Syndrom
  • Kreislaufversagen
  • Versagen der Nebennierenrinde
Immunität/Prophylaxe
  • aktive Impfung für Reisende in Endemiegebiete (Schutz für höchstens 2-3 Jahre)
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Flüssigkeitsersatz, Elektrolyte zuführen, Behandlung des Hirnödems
  • Medikamentöse Therapie: möglichst frühzeitige Antibiotikagabe (Penicillin), Gerinnungsfaktoren
Meldepflicht
  • Verdacht, Erkrankung, Tod (§§ 6/8 IfSG)
  • Namentliche Meldung (§§ 7/8m IfSG) des Erregernachweises
  • Behandlungsverbot für Heilpraktiker (§ 24 IfSG)
  • Vorschriften für Gemeinschaftseinrichtungen (§ 34 IfSG)