Anästhesie
Monitoring

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Monitoring

Apparative Überwachung; ermöglicht die Vitalfunktionen des Patienten während der Narkose kontinuierlich zu überwachen.

Allgemein
  • von den verschiedenen anästesiologischen Fachgesellschaften vieler Länder gibt es Empfehlungen/Leitlinien zur apparativen Überwachung
  • wieviel an Monitoring ist abhängig vom Gesundheitszustand des Patienten( v.a. Herz-Kreislauferkrankungen, Lungenerkrankungen, Nierenerkrankungen, Diabetes mellitus, starkes Übergewicht)
  • werden bestimmte Werte unter- oder überschritten ertönt am Monitor ein Warnton
  • die Alarmgrenzen müssen an den Patienten  vorher angepasst werden (Kinder, Erwachsene)
  • die Daten werden mittels Bildschirm nicht nur als Werte sondern auch in Kurvenform angezeigt
  • eine lückenlose Überwachung erfordert die ständige Anwesenheit eines Anästhesisten oder einer Anästhesiefachkraft
Klinische Überwachung Da Apparate auch mal falsche Werte liefern können, sollte diese regelmäßig hinterfragt und eine klinische Untersuchung durchgeführt werden:

  • Beurteilung des Wachzustandes des Patienten: Schwitzen, Augentränen, Pupillenreaktion
  • Veränderungen der Hautfarbe: Zyanose (Sauerstoffmangel), Blässe (Blutverlust)
  • Überwachung der Lungenbeatmung: Auskultation beider Lungenabschnitte, Atemexkursionen
  • Überwachung der Lagerung: um Nervenschädigungen zu vermeiden
Einteilung
  • Basismonitoring (Routineüberwachung; nicht invasiv, muss bei jeder Narkose angewandt werden): Stethoskop (Belüftung der Lungen), Oberflächen-EKG (Herzrhythmus, Herzfrequenz), nicht invasiver Blutdruck (NIBP), Pulsoxymetrie (pSaO2)
  • Zusatzmonitoring (invasives Monitoring): invasiver Blutdruck (kontinuierliche Blutdrucküberwachung), Herzzeitvolumen, Magensonde, Blasenkatheter (Ausscheidung), Körpertemperatur (Unterkühlung bei langen Operationen), Relaxometrie, Laborwerte, zentralvenöser Druck (ZVD), BIS-Monitoring, Kapnometrie (Kohlendioxidanteil in der Ausatemluft)
  • spezielles Monitoring: Dopplersonographie, TEE, intrakranieller Druck, Pulmonalarterienkatheter
Herz-Kreislauf
  • Ursachen für Störungen während der Narkose:
    • Wirkung von Anästhetika und anderen benützten Medikamenten
    • Blut-/Flüssigkeitsverluste
    • Störungen der Atmung/Beatmung
    • Elektrolytstörungen
    • Narkose-/Operationsstimuli
    • vorbestehende Herzerkrankungen

  • Parameter:
    • Herzfrequenz
    • Herzrhythmus
    • Herztöne
    • peripherer Puls
    • arterieller Blutdruck
    • zentraler Venendruck
    • Herzzeitvolumen
    • Pulmonalarteriendruck

  • klinische Überwachung:
    • Sehen: Hautfarbe, Nagelbettdurchblutung, Hornhautdurchblutung, Schwitzen, Tränenfluss
    • Fühlen: einer oberflächlichen Arterie: Stärke des Pulses, Herzrhythmus, Herzfrequenz
    • Hören: Auskultation des Herzens: Herztöne, Herzrhythmus
Beatmung
  • Ursachen für Störungen während der Narkose:
    • Hypoventilation (Verlegung der Atemwege, Wirkungen von Narkosemitteln)
    • Störungen des Belüftungs-/Durchblutungsverhältnisses der Lungen (Lagerungen)
    • Funktionsstörungen des Narkosegerätes

  • Parameter:
    • Atemfrequenz
    • Atemgeräusche
    • Atemwegsdrücke
    • inspirativer-/exspirativer Spitzendruck, Plateaudruck
    • exspiratorisches Atemzugvolumen
    • Compliance
    • arterielle Sauerstoff-/Kohlendioxid-Konzentration
    • Inhalationsanästhetika
    • evtl. Blutgasanalyse

  • klinische Überwachung:
    • Sehen: Hautfarbe, Nagelbettdurchblutung, Hornhautdurchblutung, Schwitzen, Tränenfluss, Thorax-/Abdomenbewegungen
    • Hören: Auskultation der Lungen: beidseitige Belüftung, Bronchospasmus, Rasselgeräusche
Aufgaben
  • mehr Sicherheit für den Patienten während der Narkose
  • es soll schnell auf Veränderungen der Vitalfunktionen reagiert werden können
Dokumentation
  • alle Daten müssen zeitnah im Narkoseprotokoll festgehalten werden
Bilder

 

Übersicht
  • Oberflächen-EKG
  • Nichtinvasive Blutdruckmessung
  • Invasive Blutdruckmessung
  • Pulsoxymetrie
  • Kapnometrie
  • Körpertemperatur
  • Relaxometrie

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