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Morbus Blount

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Morbus Blount

Blount-Krankheit, Tibia vara, Erlacher-Blount-Syndrom sind weitere Bezeichnungen für den Morbus Blount. Als Morbus Blount bezeichnet man eine Erkrankung mit Deformation des proximalen Schienbeins bedingt durch eine Wachstumsstörung der medialen Wachstumsfuge. Das Wachstum des Röhrenknochens ist in der inneren oberen Metaphyse der Tibia vermindert. Dadurch verbiegt sich der Knochen gleich unterhalb des Knies bogenförmig nach aussen (Tibia vara) und es kommt zum O-Bein. Dazu sind die Beine unterschiedlich lang und das Schienbein steht hervor. In den meisten Fällen sind davon beide Beine betroffen. Ohne Behandlung wird die Verbiegung der Knochen so stark, dass eine degenerative Arthritis der Kniegelenke auftritt. Die Erkrankung wir meist erst im Grundschulalter erkannt und diagnostiziert. Sie wird in eine infantile und in eine jugendliche Form unterschieden.


Leitmerkmale: O-Beine bei Kindern
Definition Beim Morbus Blount handelt es sich um eine Osteochondrosis an der körpernahen Metaphyse der Tibia

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Blount-Krankheit
  • Tibia vara
  • Erlacher-Blount-Syndrom
  • Blount-Barber-Syndrom
  • Osteochondritis deformans tibiae
Einteilung
  • infantile Form: Kinder unter 10 Jahren, beidseitig
  • jugendliche Form: zwischen 8 und 15 Jahren, einseitig
Pathogenese Durch einen Gendefekt kommt es an der Wachstumsfuge der Tibia zu einem Defizit. Die Fuge schließt sich zu schnell und dadurch verbiegt sich der Unterschenkelknochen (O-Bein)

Ursachen
  • unbekannt
Risikofaktoren
  • Adipositas
  • frühes Laufen
Symptome
  • O- Bein
  • Innenrotationsstellung des Unterschenkels
  • Beinlängendifferenz
Diagnose Anamnese: Klinik
Apparative Diagnostik: Röntgen
Differentialdiagnose
  • Rachitis
Komplikationen
  • degenerative Arthritis der Kniegelenke
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Schienen
  • Operative Therapie: Korrektur der Deformität