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Morbus Hallervorden-Spatz

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Morbus Hallervorden-Spatz

Neurodegeneration mit Eisenablagerung im Gehirn ist eine weitere Bezeichnung für den Morbus Hallervorden-Spatz. Der Morbus Hallervorden-Spatzist eine Erkrankung mit Eisenablagerungen vor allem in den Basalganglien (Globus pallidus, Substantia nigra) des Gehirns. Der liegt vor dem 10. Lebensjahr.  Durch die Eiseneinlagerungen kommt es zu Funktionsstörungen im Gehirn, die sich durch körperliche und geistige Beeinträchtigungen auswirken. Die Erkrankung kann durch Mutationen von verschiedenen Genen (heute 15 bekannt) ausgelöst werden.


Leitmerkmale: Bewegungsstörungen im Kindesalter
Definition Beim Morbus Hallervorden-Spatzhandelt es sich um eine neurodegenerative Erkrankung mit Ablagerungen von Eisen innerhalb des Gehirns

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Neurodegeneration mit Eisenablagerung im Gehirn
  • NBIA
Einteilung
  • Aceruloplasinämie: autosomal-rezessiv (Chromosom 3, Genort q13,3-13,4, Coeruloplasmin-Gen)
  • Beta-Propeller-Protein-assoziierte Neurodegeneration: X-chronosomal-dominant (Chromosom X, Genort p11.23, WDR45-Gen)
  • idiopathische Neurodegeneration mit Eisenablagerung im Gehirn:  ohne erkennbare Ursache
  • infantile neuroaxonale Dystrophie und atypische neuroaxonale Dystrophie: autosomal-rezessiv (Chromosom 22, Genort p13.1, PANK2-Gen)
  • klassische und atypische Pantothenatkinase-assoziierte Neurodegeneration: autosomal-rezessiv (Chromosom 20, Genort p13- 12.3, PLA2G6-Gen)
  • Mitochondrienmembran-Protein-assoziierte Neurodegeneration: autosomal-rezessiv/-dominant (Chromosom 19, C19orf12-Gen)
  • Neuroferritinopathie: autosomal-dominant (Chromosom 19, Genort q13,3- 13.4, Ferritin-Leichtkettengen)
Pathogenese Durch Vererbung kommt es zu einer Ansammlung von Cystein, das in Verbindung mit Eisen freie Radikale freisetzt und zu großen Ablagerungen von Eisen im Gehirn führt. Das Gehirn wird dadurch geschädigt

Ursachen
  • Vererbung: autosomal-rezessiv/-dominant
Symptome
  • Bewegungsstörungen:  Unsicherheit, Stürze, Starre, Tremor, gesteigerte Beweglichkeit der Arme, langanhaltende Kontrakturen, Gangstöungen
  • Allgemeinsymptome: Schluckbeschwerden, Sprachschwierigkeiten
  • Netzhauterkrankungen
  • Psyche: Wutausbrüche, Depression, rascher Stimmungswechsel
Diagnose Anamnese: Klinik
Apparative Diagnostik: MRT
Differentialdiagnose
  • Morbus Wilson
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen:  Behandlung der Symptome, Ergotherapie, Logopädie, Physiotherapie
  • Medikamentöse Therapie: Analgetika