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Multiorganversagen

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Multiorganversagen

MOV, MODS, multiple system organ failure, multiples Organdisfunktions-Syndrom, multiples Organversagen sind weitere Bezeichnungen für das Multiorganversagen. Beim Multiorganversagen handelt es sich um eine Funktionseinschränkung oder Versagen von verschiedenen lebenswichtigen Körperorganen (Herz, Lunge, Nieren, Leber, Verdauungstrakt). Für die Diagnostik der Erkrankung müssen mindestens 2 Stück davon vorkommen. Die Behandlung erfolgt auf einer Intensivstation, da sich bei dieser Krankheit schnell lebensbedrohliche Situation entstehen können.


Leitmerkmale: je nach betroffenem Organausfall
Definition Als Multiorganversagen bezeichnet man einen lebensbedrohlichen Zustand des Körpers, bei dem es zum Ausfall mehrerer lebensnotweniger Organe kommt

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • MOV
  • MODS
  • Multiple system organ failure
  • Multiples Organdisfunktions-Syndrom
  • Multiples Organversagen
Ursachen
  • Parenchymschädigung: toxisch, ischämisch
Risikofaktoren
  • Sepsis
  • Polytrauma
  • dekompensierte Herzinsuffizienz
  • Schock: anaphylaktischer Schock, hypovolämischer Schock, septischer Schock
  • Vergiftungen: Colchicin, Dinitrophenol
Symptome
  • Herz: Herzinsuffizienz
  • Lungen: ARDS
  • Nieren: Nierenversagen
  • Leber: Leberversagen
  • Verdauungstrakt: Peritonitis, Blutungen, Gallenblasenperforation, akute Pankreatitis
  • Blut: akute Gerinnungsstörungen, Verbrauchskoagulopathie
  • Stoffwechsel: metabolisches Koma
Diagnose Je nach ausgefallenem Organ verschieden.
Komplikationen
  • Tod
Therapie NOTFALL:
  • Allgemeinmaßnahmen: Intensivmedizin, Behandlung des ausgefallenen Organs
  • Medikamentöse Therapie: Kreislaufstabilisierung
  • Operative Therapie: Beatmung, Dialyse
Notfall

Notfallmaßnahmen beim Multiorganversagen:

  • - Anruf: Notarzt
  • - Allgemeinmaßnahmen: Patienten beruhigen, beengte Kleidung entfernen, Patient zudecken
  • - Lagerung: erhöhter Oberkörper, Beine tief, bei Bewusstlosigkeit: stabile Seitenlage
  • - Vitalzeichenkontrolle: engmaschig
  • - Reanimation: Wiederbelebung
  • - Zusatzmaßnahmen: Sauerstoffgabe, i.v.- Zugang