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Mundhöhlenkarzinom

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Mundhöhlenkarzinom

Orales Plattenepithelkarzinom, Mundkrebs sind weitere Bezeichnungen für das Mundhöhlenkarzinom. Das Mundhöhlenkarzinom ist ein maligner (bösartiger) Tumor der Mundhöhle und der Zunge. Jeder Verletzung der Mundschleimhaut, die länger als zwei Wochen anhält ist tumorverdächtig und sollte schnellstens untersucht werden. Beim Karzinom kommt es zu einer spontanen Entartung von Zellen innerhalb der Mundschleimhaut, die später unkontrolliert sich vermehren.


Leitmerkmale: weiße/rötliche Flecken im Mund, die schlecht heilen
Definition Beim Mundhöhlenkarzinom handelt es sich um einen bösartigen Tumor im Bereich der Mundhöhle

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Orales Plattenepithelkarzinom
  • Mundkrebs
Vorkommen
(vor allem bei)
  • Männer: zwischen dem 56. und 66. Lebensjahr
Einteilung
  • verruköse (warzenförmige) Form (1%): wächst nach außen, langsames Wachstum, wenig Metastasierung, günstige Prognose
  • ulzeröse (geschwürförmige) Form (99%): wächst in das Gewebe hinein, schnelles Wachstum, schnelle Metastasierung, ungünstige Prognose
Arten
  • Mundbodenkarzinome
  • Zungenkarzinome
  • Karzinome der Wangenschleimhaut/Zahnfleisch und der Lippen
TNM-Klassifikation
  • T0: kein Primärtumor ersichtlich
  • TX: Primärtumor kann nicht beurteilt werden
  • T1: Tumorgröße 2 cm oder kleiner, Invasionstiefe 5 mm oder weniger
  • T2: Tumorgröße 2- 4 cm, Invasionstiefe 5 mm bis 10 mm
  • T3: Tumorgröße mehr als 4 cm, Invasionstiefe mehr als10 mm
  • T4: Tumorausdehnung in die Nachbarstrukturen
  • T4a: Tumor infiltriert kortikalen Knochen/ Maxilla/Mandibula/ äußere Zungenmuskulatur/Kieferhöhle/ Gesichtshaut
  • T4b: Tumor infiltriert Processus pterygoideus/Schädelbasis/Spatium masticatorium, umschließt die Arteria carotis interna
  • N0: keine regionären Lymphknotenmetastasen
  • N1: Metastase im solitären ipsilateralen Lymphknoten, Ausdehnung 3 cm oder weniger, ohne extranodale Ausbreitung
  • N2a: Metastase im solitären ipsilateralen Lymphknoten, Ausdehnung 3 – 6 cm, ohne extranodale Ausbreitung
  • N2b: Metastase im multiplen ipsilateralen Lymphknoten, Ausdehnung nicht mehr als 6 cm, ohne extranodale Ausbreitung
  • N2c: Metastase im bilateralen oder kontralateralen Lymphknoten, Ausdehnung nicht mehr als 6 cm, ohne extranodale Ausbreitung
  • N3a: Metastase (n)Lymphknoten, Ausdehnung mehr als 6 cm, ohne extranodale Ausbreitung
  • N3b: Metastase(n) in einem einzelnen oder multiplen Lymphknoten, mit extranodaler Ausbreitung (Haut/Weichteile/Nerven)
  • M0: keine Fernmetastasen
  • M1: mit Fernmetastasen (Leber/Lunge/Knochen)
Pathogenese Durch verschiedene Risikofaktoren kommt es zu einer Ausbildung eines bösartigen Tumors innerhalb der Mundhöhle, dieser geht meist von der Mundschleimhaut aus und breitet sich sodann in das umgrenzende Gewebe aus. Metastasen werden v.a. über die Lymphe (Halslymphknoten), nur wenig über das Blut, verteilt

Ursachen
  • unbekannt
Risikofaktoren
  • Virusinfektionen: humane Papillomviren
  • Leukoplakie
  • schlechtsitzende Zahnprothesen
  • Rachen
  • Alkoholabusus
  • mangelhafte Mundhygiene
  • einseitige/fleischhaltige Ernährung:
  • Immunsuppression
  • Bestrahlung
Symptome Geringe Frühsymptome:
  • Mund: nicht heilende/schnell blutende Läsionen, Schwellungen, Fremdkörpergefühl, Schmerzen
  • Lokalisation: Zunge, Mundboden, harter/weicher Gaumen, Innenwange, Kiefer, Zahnfleisch, Speicheldrüsen, Mundvorhof, Lippe
  • Allgemeinsymptome: Mundgeruch, Probleme beim Essen/Schlucken/ Sprechen, Lymphknotenschwellungen, Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Appetitlosigkeit, Gewichtsabnahme, evtl. Blutungen
Diagnose Anamnese: Symptome, Ursachen
Körperliche Untersuchungen: Mundhöhle, Halslymphknoten
Labor: Tumormarker (SCC)
Apparative Diagnostik: Biopsie, MRT, CT, Skelettszintigrafie, Sonografie
Therapie
  • Medikamentöse Therapie: Chemotherapie
  • Operative Therapie: Resektion des Tumors, Neck Dissection