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Muskeldystrophie Duchenne

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Muskeldystrophie Duchenne

Morbus Duchenne; muskuläre Erbkrankheit im Kindesalter, Beginn zwischen 3. und 5. Lebensjahr, v.a. Buben.

Leitmerkmale: rasch fortschreitende symmetrische Muskelschwäche
Pathogenese Durch Vererbung kommt es zu einer Nichtproduktion des Muskelproteins Dystrophin.  Dieser Mangel führt zum Untergang von Muskelfasern, und an Stelle dieser wird Fett- und Bindegewebe in den Muskel eingebaut.

Ursachen
  • X-chromosomal rezessive Vererbung (Chromosom 10)
Symptome
  • zuerst: Schwäche der Becken-/Oberschenkelmuskulatur (Stolpern, Fallen)
  • dann: erschwertes Aufstehen aus dem Sitzen, Treppen steigen, Fettgewebezunahme an den Waden (Gnomenwaden), Lendenlordose
  • dann: kann das Kind nur noch mit Hilfe aufstehen bis Rollstuhl, Gelenksfehlstellungen, Knochenverformungen, vorstehende Schulterblätter
  • dann: Schwäche der Atemmuskulatur (Infekte) und Herzmuskulatur
Diagnose Anamnese: Klinik, Familienanamnese
Körperliche Untersuchung: neurologische Untersuchungen
Labor: LDH↑, GOT↑, GPT↑, CK↑, Kreatin im Urin↑
Apparative Diagnostik: Nervenleitgeschwindigkeit, Elektroneurographie, Elektromyographie, MRT, Ultraschall, Muskelbiopsie

Komplikationen Tod im frühen Erwachsenenalter

Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Grunderkrankungen behandeln, Krankengymnastik, Atemtherapie, Wärmeanwendungen, Klopf-Druck-Massage, Ultraschall-Therapie, Bewegungsbad, Schwimmen, psychologische Betreuung (vermeiden. Kältereize, übermäßiges Training, Dehnung der betroffenen Muskulatur, Reizstromtherapie), Ergotherapie
  • Medikamentöse Therapie: Kortison
  • Operative Therapie: Sehnenverlängerungen, Kontrakturbehandlung, Tracheotomie

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