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Muskelfaserriss

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Muskelfaserriss

Beim Muskelfaserriss handelt es sich um eine Erkrankung bei eine oder mehrere Muskelfasern eines Skelettmuskels gerissen sind. Die Erkrankung liegt zwischen der Muskelzerrung und einem Muskelriss. Am meisten von der Krankheit betroffen sind die Waden- und Oberschenkelmuskulatur. Es kommt hierbei zu einem Einreißen der retikulären Fasern, die mit dem Costamer der Basalmembran der Muskulatur verbunden sind. Je schnell ein Muskelfaserriss gekühlt wird, umso geringer ist das Hämatom und desto kürzer ist die Behandlungsdauer. Je mehr Muskelfasern gerissen sind, desto länger dauert es an bis alles wieder geheilt ist. Nach wenigen Wochen muss bei normalem Verlauf ein Muskelfaserriss ausgeheilt sein. Trainiert werden darf erst, wenn keine Schmerzen mehr dabei auftreten. Nach jedem Muskelfaserriss bleibt eine Narbe übrig. In diesem Bereich kann dann später schneller eine zweite Verletzung auftreten.


Leitmerkmale: plötzlicher stechender Schmerz im Muskel
Definition Als Muskelfaserriss bezeichnet man einen Riss von einer oder mehrerer Fasern eines Muskels

Einteilung
  • Muskelfaserriss: Riss einer oder mehrerer Fasern eines Muskels
  • Muskelbündelriss: Riss ganzer Faserbündel
  • Muskelriss: der gesamte Muskel ist durchtrennt, starke Blutung, Totalausfall der Muskelkontraktion
Ursachen
  • Trauma: Sport bei kalter Witterung/ ohne ausreichendes Aufwärmen
  • starke Muskelbelastung: ruckartige Bewegungen, abruptes Stoppen
Risikofaktoren
  • Sport: Tennis, Fußball, Handball usw.
  • nicht ausreichend gedehnte/aufgewärmte Muskulatur
  • müde/überlastete Muskulatur
  • gestörte Koordination der Bewegungen
  • falsche Schuhe
  • muskuläre Schwächen
  • Schlag/Tritt gegen den Muskel
  • fehlende Fitness
  • kalte Witterung
  • schlechte Bodenverhältnisse
  • nicht ausgeheilte frühere Verletzungen
  • Mangel an Flüssigkeit/Vitaminen/Mineralien/ Spurenelementen
  • Infektionen
  • Medikamente: Anabolika
Symptome
  • Schmerz: beginn mit stechendem (messerstichartig) Schmerz bei Anstrengung, denn bei Bewegungen des betroffenen Muskels (Druck-/ Dehnungsschmerz)
  • Muskel: Hämatom, tastbare Delle, eingeschränkte Beweglichkeit, Kraftverlust, keine volle Belastung möglich
Diagnose Anamnese: Klinik, Sport, Unfallhergang
Körperliche Untersuchung: Muskel (Kontinuitätsverlust), Muskelfunktionstests, Bewegungstests
Apparative Diagnostik: Sonografie, MRT (Unterbrechung einiger Muskelfasern, Hämatom)
Differentialdiagnose
  • Sehnenriss
  • Muskelprellung
  • Ermüdungsbruch
  • Myositis
  • Thrombosen
  • Thrombophlebitis
Komplikationen Sehr selten:
  • Myositis ossifcans
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: PECH-Schema, kühlende/ abschwellende Salbenverbände, Gleichstromtherapie, Iontophorese, Krankengymnastik, Kältetherapie
  • Naturheilkundliche Therapie: Homöopathie, Phytotherapie, manuelle Lymphdrainage
  • Medikamentöse Therapie: Muskelrelaxantien, Analgetika
  • Operative Therapie: in schweren Fällen Muskelnaht