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Symptome (Leitbilder)
Nackenschmerz

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Nackenschmerz

Nuchalgie, Zervikalgie sind weitere Bezeichnungen für den Nackenschmerz. Als Nackenschmerz bezeichnet man Schmerzen am hinteren Hals. Die Ursachen können im Nackenbereich oder in den benachbarten Regionen liegen. Meistens ist keine Ursache erkennbar oder die Nackenschmerzen treten oft durch funktionelle Fehlhaltungen und Fehlbelastungen auf. Die Schmerzen erstrecken sich dabei nicht nur auf den Hals, sondern auch auf den Hinterkopf und die Arme. Der Nackenschmerz wird noch verstärkt durch Verspannungen der Nackenmuskulatur. Die meisten Schmerzen klingen nach ein bis zwei Wochen wieder ab.


Leitmerkmale: Schmerzen/Bewegungseinschränkungen am hinteren Halsbereich
Definition Bei Nackenschmerzen handelt es sich um Schmerzen im Bereich der Nackenmuskulatur, die aber auch weiter ausbreiten sich können

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Nuchalgie
  • Zervikalgie
Einteilung
  • axiale Schmerzen: treten im Bereich der Halswirbelsäule auf
  • radikuläre Schmerzen: treten entlang der Nervenbahnen auf (strahlen in den Hinterkopf/ Arm aus)
  • akute Nackenschmerzen: vergehen nach einigen Tagen bis Wochen, meist harmlos
  • chronische Nackenschmerzen: bestehen länger als 12 Wochen, mit Folgeschäden
Ursachen
  • Haltungsprobleme: Schiefhals
  • überlastete/verspannte Muskeln: Verspannungen an Hals/ Schulter/ Rücken, schwache Halsmuskulatur, Muskelzerrungen
  • degenerative Veränderungen: Muskeln, Bandscheiben (Bandscheibenvorfall)
  • Erkrankungen der Halswirbelsäule: Chondrose, Osteochondrose, Arthrose, Spondylose, Spondylitis, Zervikalsyndrom, Wirbelkanalverengung, Osteoporose, HWS-Syndrom, Hals-Arm-Syndrom, Rachitis, Abszesse, Morbus Paget
  • Erkrankungen der Schulter: Arthrose, Arthritis
  • Erkrankungen: Fibromyalgie, rheumatische Erkrankungen (Morbus Bechterew, Morbus Scheuermann, Polymyalgia rheumatica), Kopferkrankungen (Migräne, Kopfschmerzen, Spannungskopfschmerz), zervikale Dystonie, Herzerkrankungen (Angina pectoris, Herzinfarkt), Osteoporose, Lungenerkrankungen, Tumoren (Knochen, Lymphome), Metastasen
  • Gefäßerkrankungen: Durchblutungsstörungen, Aortenaneurysma
  • Verletzungen der Halswirbelsäule: Schleudertrauma, Muskelzerrung, Wirbelbrüche
  • Gehirnerkrankungen: Gehirnblutung, Meningitis
  • Infektionen: Abszesse, Erkältung, Listeriose
  • Psyche: Depression, Stress, Ängste, Beziehungsprobleme
  • allgemein: Unfall, Übertragungsschmerz, einseitige Belastung, kühle Brise (Zug), gleichmäßige Bewegungsformen über einen langen Zeitraum hinweg, Bewegungsmangel, falsches Liegen/ Sitzen
Symptome
  • Halswirbelsäule: Bewegungseinschränkung (steifer Hals)
  • Schmerzen: Nacken, evtl. Ausstrahlung in die Schulter und/oder den Arm (kribbeln in den Fingern)
  • Allgemeinsymptome: Schwindel, Kopfschmerzen, Ohrensausen, Sehstörungen, Müdigkeit
Diagnose Anamnese: Klinik, Vorerkrankungen, Arbeit, Sport, Alltag, wann Schmerzen
Körperliche Untersuchung: Abtasten des HWS/Schultern, Abklopfen der Wirbelsäule, Beweglichkeit von Kopf und Arme, neurologische Untersuchung
Labor: Blutbild, Entzündungswerte
Apparative Diagnostik: Röntgen, Sonografie, CT, MRT
Komplikationen
  • Nackensteife
  • Lähmungen von Armen/Händen
Differentialdiagnose
  • Herzinfarkt
  • akutes Aortensyndrom
  • Angina pectoris
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Behandlung der Grunderkrankungen,Krankengymnastik, Dehnübungen, Wärmebehandlungen, Massagen, evtl. Ruhigstellen der HWS (Halskrawatte), Nackenkissen während des Schlafens, bei längerem Sitzen Sitzposition verändern, Stressabbau, Ausdauersport, Schwimmen, Yoga, Rückenschulung
  • Naturheilkundliche Therapie: Akupunktur, Entspannungsübungen, Homöopathie, Manuelle Therapie, Osteopathie, Neuraltherapie, Phytotherapie, Schüssler Salze
  • Medikamentöse Therapie: Analgetika, Antiphlogistika, Muskelrelaxantien, evtl. Antibiotika
  • Operative Therapie: bei schwerwiegend Erkrankungen an der Halswirbelsäule