Anästhesie
Narkosesysteme

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Narkosesysteme

Führt dem narkotisieren Patienten Atemgase (Sauerstoff, Inhalationsnarkotika) zu und entsorgt sie auch wieder aus dem Atemwegssystem (Sauerstoff, Kohlendioxid, Inhalationsnarkotika).

Allgemein
  • Teil des Beatmungsgerätes
  • befindet sich zwischen dem Patienten und der Beatmungseinheit des Beatmungsgerätes
Arten
  • Nichtrückatmungssysteme: offene, halboffene Narkosesysteme, die Ausatmenluft wird ganz an die Umgebungsluft abgegeben (keine Wiederaufbereitung der Gase)
  • Rückatmungssysteme: halbgeschlossene, geschlossene Narkosesysteme, die Gase in der Ausatemluft des  Patienten werden bei der nächsten Inspiration teilweise/ganz wiederverwendet (es wird ein Kreissystem mit Reservoirbeutel, Ventilen und einem Atemkalk benötigt)
Offenes System
  • Allgemein: keine Trennung von In- und Exspiration
  • Prinzip: der Patient atmet die Umgebungsluft ein und an sie wieder aus
  • Durchführung:
    • der Patient wird über den Mund/Nase ein Stahlgerüst mit darin befestigter Gaze gelegt
    • auf die Gaze wird das Inhalationsnarkotika getröpfelt  (Äther/Chloroform)

  • Beispiel: Schimmelbuschmaske
  • Nutzung: wird heutzutage nicht mehr verwendet
  • Nachteil: unkontrollierte Narkotikagabe, hohe Belastung der Umgebung
Halboffenes System
  • Allgemein: Trennung von In- und Exspiration
  • Prinzip: der Patient bekommt während der Inspiration Gase von der Beatmungsmaschine, er atmet danach wieder die ganze Ausatemluft an die Umgebungsluft aus
  • Beispiel: Beatmungsbeutel (Ambu), Kuhnsystem
  • Nutzung: wird heutzutage nur noch sehr selten verwendet (nur zum Transport)  
  • Nachteil: hoher Verbrauch an Narkosegasen und Sauerstoff, hohe Belastung der Umgebung
Halboffenes System
  • Allgemein: Trennung von In- und Exspiration
  • Prinzip: es wird ein Kreissystem benötigt, der Patient bekommt während der Inspiration Gase von der Beatmungsmaschine, die Exspirationsluft wird über das Kreislaufsystem aufgefangen, zum Gerät zurückgeleitet und dort wieder aufbereitet (Atemkalk), ein Teil der Ausatmenluft wird über die Narkoseabsaugung an die Aussenluft abgegeben
  • Beispiel: moderne Beatmungsgeräte
  • Nutzung: am meisten benützt
  • Vorteil: Befeuchtung/Anfeuchtung der Einatmenluft, Preis-Leistungsverhältnis ist ausgewogen
Geschlossenes System
  • Allgemein: Trennung von In- und Exspiration
  • Prinzip: es wird ein Kreissystem benötigt, der Patient bekommt während der Inspiration Gase von der Beatmungsmaschine, die Exspirationsluft wird über das Kreislaufsystem aufgefangen, zum Gerät zurückgeleitet und dort wieder aufbereitet (Atemkalk), die gesamte Ausatemluft gelangt wieder in den Inspirationsschenkel
  • Beispiel: moderne Beatmungsgeräte
  • Nutzung: wird wenig genutzt, da wirtschaftlich nicht recht rentabel
  • Vorteil: nur der verbrauchte Sauerstoff muss ersetzt werden
  • Nachteil: das Gerät und das Schlauchsystem müssen vollkommen dicht sein, sehr teuer in der Anschaffung
Kreislaufsystem
  • mittels einem durch Ventile (Inspiration, Exspiration) gerichteten Kreislaufsystem, fließt das Beatmungsgas auf der einen Schlauchseite zum Patienten (Y-Stück) und dann wieder auf der anderen Seite vom Patienten zurück zum Beatmungsgerät (die Gase können nur in eine Richtung fließen)
  • dort werden die Gase aufbereiten, bevor sie wieder zurück zum Patienten geleitet werden
  • ein Teil der Ausatemgase verlässt den Kreislauf durch die Narkosegasabsaugung, er wird durch Frischgas ersetzt
Aufgaben
  • Zuführung von Sauerstoff und Narkosegasen
  • Entfernung von Kohlenstoff/Narkosegase aus dem Atemsystem
Bilder

 

 

Nichtrückatemsysteme

Rückatemsysteme
Aufbau einfach komplex
Veränderung der Narkosegaszusammensetzung sofort verzögert
Narkosegaszusammensetzung wie Frischgas ändert sich mit der Menge des zurückgeatmeten Gases
Anfeuchtung/Anwärmung der Inspirationsgase Keine möglich Ja (Qualität abhängig vom Frischgasflow)
Narkoseverbrauch hoch niedrig
Narkosegasemission hoch niedrig
Kosten teuer billiger

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