Anästhesie
Narkosevorbereitung

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Narkosevorbereitung

Sichere Vorbereitung des Narkosezubehörs vor dem Eintreffen  des Patienten, um jeder Zeit eine Anästhesie durchgeführt werden und auf etwaige Komplikationen sofort reagiert werden kann.

Allgemein
  • die meisten vermeidbaren Narkosezwischenfälle geschehen durch menschliche Fehler: mangelnde Vertrautheit mit dem Instrumentarium, ungenügende Erfahrung, Hast und Unachtsamkeit
  • der Pflegekraft/Anästhesisten muss genügend Zeit eingeräumt werden (OP-Management) für die sorgfältige Überprüfung des Arbeitsplatzes
  • wird auch bei Regionalanästhesie durchgeführt, da diese wegen ungenügender Wirkung/Komplikationen oder verlängerte Operationsdauer schnell in eine Vollnarkose umgewandelt werden
  • alle aufgezogen Medikamente müssen beschriftet  werden, am besten mittels Standardaufklebern: eine Verwechslung soll dadurch ausgeschlossen werden
Grundsatz Das Anästhesiepersonal sollte jeder Zeit durch eine gute Vorbereitung des Narkosezubehörs zu den folgenden Punkten in der Lage sein:

  • dem Patienten Sauerstoff zuführen zu können
  • Hypoxie und Störungen der Atmung beheben zu können
  • eine kontrollierte Beatmung durchführen können
  • Notfall- und Medikamente für die Voll-/Teilnarkose sollten bereitlegen
  • kardiopulmonale Wiederbelebungsmaßnahmen einleiten können
  • den Patienten absaugen können
Umgang mit Medizingeräten
  • Zweckbestimmung: Geräte dürfen nur für diesen Zweck verwendet werden, den der Hersteller angibt
  • Materialdefekte: Geräte, die teilweise oder ganz defekt sind dürfen nicht verwendet werden: Sicherheitschecks müssen durchgeführt, beachtet und dokumentiert werden
  • Erfahrung/Eiweisung: Geräte dürfen grundsätzlich nur von einer Person betrieben werden, die auf diese eingewiesen ist und auch eine Erfahrung im Umgang mit diesen (Reaktion auf Defekte, Durchführung von Kontrollen, Inbetriebnahme usw.)
  • Erstinbetriebnahme:  Geräte müssen durch den Hersteller vor der ersten Benützung auf seine Funktion hin überprüft werden (somit abgenommen werden) und es muss eine Ersteinweisung erfolgen
  • Hygienemaßnahmen: dürfen nur so durchgeführt werden, wie sie vom Hersteller vorgeschlagen werden
  • Sicherheitschecks: müssen bei allen Geräte der Anlage 1 des Medizinproduktegesetz  vor jeder Inbetriebnahme (auch nach der Wartung oder Austausch von Gerätenteilen) durchgeführt werden
  • Bestandsverzeichnis: muss (meist von der Technik) über alle medizinischen Geräte geführt werde
  • Medizinproduktebuch: muss für alle Geräte der Anlage 1 und 2  des Medizinproduktegesetz  angelegt werden
  • Gebrauchsanweisungen: für die einzelnen Geräte müssen jeder griffbereit sein, man muss jederzeit auf sie zurückgreifen können ohne lange suchen zu müssen (am besten in der Nähe oder beim Geräte aufbewahren)
  • Instandhaltung (Wartung): dürfen nur dafür geschulte Personen durchführen, die Fristen richten sich nach den Herstellerangaben
  • Zwischenfall: jeder Zwischenfall oder Beinahezwischenfall mit Tod oder schwerwiegender Gefährdung der Gesundheit des Patienten muss gemeldet werden (Bundesamt für Arzneimittel und Medizinprodukte)
Allgemeine Vorbereitung einer Narkose
  • Funktionsprüfung des Narkosegerätes
  • Funktionsprüfung der Absauganlagen (die Absaugung muss vor dem OP-Tag eingesteckt werden und nach dem OP-Tag wieder ausgesteckt werden, sonst trocknet der Atemkalk aus und es kommt auch zu hohen Verbrauchskosten)
  • Überprüfung des Intubationstischchens (Vollständigkeit, Spatel)
  • Funktionsprüfung des Laryngoskops
  • Notfallbeatmungsmöglichkeit (Ambu-Beutel)
  • Überwachungseinheit (EKG, Blutdruck, O2-Messung)
  • Stethoskop
  • Notfallmedikamente (Narkosewagen)
Standardzubehör einer
Narkose
  • Narkosegerät: die Überprüfung desselben erfolgt in der Frühe und nach jedem Entfernen von Teilen des Gerätes durch den grossen Geräte-Check (meist macht es das Gerät selbst, muss es nur dazu auffordern). Wurden nur die Atemschläuche oder der Atembeutel gewechselt, so reicht der kleine Geräte-Check zur Sicherheitskontrolle aus, der Gerätecheck brauch nur bei Veränderungen am Gerät nicht nach jeder Narkose durchgeführt werden
  • Monitoring:  einschalten und Durchführung des Selbstcheck des Gerätes, überwacht werden:  EKG, Blutdruck, Sauerstoffsättigung, Temperatur und Narkosetiefe
  • Bakterienfilter: werden zwischen den Tubus und den Beatmungsschlächen platziert, somit können keime vom Patienten das Beatmunssystem/ Beatmungsgerät nicht verunreinigen, ein Schlauchwechsel zwischen 2 Narkosen ist nicht nötig, die Filter müssen nach jedem Patienten gewechselt werden
  • unsterile Handschuhe: in der entsprechenden Handschuhgröße, zum Eigenschutz
  • Venenpunktionszubehör: sie bei periphere Venenpunktion
  • Intubationsbesteck: befindet sich auf einem Intubationstischen und muss für jeder Narkose on Intubation oder Regionalanästhesie hergerichtet werden:
    • Endotrachealtuben: vor dem Gebrauch den Cuff auf Dichtigkeit überprüfen.Der Standard- Innendurchmesser beträgt bei  Erwachsenen 7,5 Ch, bei Kindern je nach Lebensalter
    • Atemmasken: in verschiedenen Größen zur Maskenbeatmung und Sauerstoffspende
    • Larynxmasken: werden in verschieden Größen abhängig vom Körpergewicht eingesetzt
    • Gleitmittel:  für den Tubus, um Verletzungen der Mund-/Rachenschleimhaut zu vermeiden
    • Laryngoskop: Größe 4/3 für Erwachsene, Kleinere für Kinder
    • Blockerspritze:   eine markierte 10ml Spritze sollte immer für das Blocken des Cuffs nach getätigter Intubation bereitliegen (um nicht verwechselt zu werden, bitte als Blockerspritze kennzeichnen).
    • Güdeltubus: dient als Beißschutz, gibt es in verschiedenen Größen von  000 bis Größe 5 (Erwachsene)
    • Pflaster: schmal zum Fixieren des Tubus am Mundwinkel  
    • Cuffdruckmesser: der optimale Druck ist zwischen 15 -28 cm H2O
    • Gesichtsmasken: Größe 3 und 4 für Erwachsenen, Größe 2 und 1 für Kinder am Narkosegerät. Spezielle Masken gibt es für Kleinkinder und Babys in den Größen 1,2, und 3
    • Bakterienfilter: dieser wird bei allen Narkosen verwendet, da sonst das ganze Schlauchsystem gewechselt werden muss. Außerdem dient er zur Befeuchtung und hält Bakterien von den Bronchien zurück. Gibt es für  Erwachsene, Kinder und Säuglinge
    • Führungsstab: für schwierige Intubationen sollte immer ein Führungsdraht (mittlerer Größe) greifbar sein, für kleiner Tuben gibt es entsprechend kleinere
    • Magillzange: zum Legen einer Magensonde oder um Gegenstände aus dem Rachenraum zu entfernen gibt es sie allen Größen
    • Einmalabsauger: zum Absaugen von Sekret aus dem Nasen-Rachenraum, müssen Einmalabsauger in verschiedenen  Größen zur Verfügung stehen
    • Stetoskop: zum Überprüfen der beidseitigen Belüftung der Lunge  nach Intubation
    • Augenschutz: um ein Austrocknen während der Narkose zu verhindern
Intubationsset
  • Tubus
  • Laryngoskop
  • Cuffdruckmesser
  • Blockerspritze
  • Güdeltubus
  • Pflaster
  • Lokalanästhetikum für den Gaumen
  • Klemme
  • Masken
  • Bakterienfilter
  • Führungsdraht
  • Absauger
  • Magillzange
I.V.-Medikamente Die Medikamente werden auf Anordnung des Anästhesiearztes vorbereitet, und müssen auch bei einer Regionalanästhesie in Griffnähe sein:

  • Schmerzmittel (z.B. Fentanyl, Sufentanyl, Remifentanyl)
  • Muskelrelaxantiel (z.B. Atracurium, Roduronium, Mivacurium, Lystenon) Lystenon nur bei schwieriger Intubation / Ileuseinleitung)
  • Einschlafmittel (z.B. Trapanal, Propofol, Ketamin)
  • evtl. Benzodiazepine (Midazolam)
  • Akrinor, Atropin, Nitroglyzerin, Clonidin, Urapidil, Antagonisten (Neostigmin, Naloxan), Notfallmedikamente
  • Standardinfusion 1000ml Ringerlösung
Überwachungsgeräte
  • EKG- Monitor
  • automatisches Blutdruckgerät
  • Sauerstoffsättigungsmessgerät
  • Capnographie
  • Stethoskop
  • Cuffdruckmesser
  • Relaxograph
  • Ambu- Beutel

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