Anästhesie
Nasotracheale Intubation

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Nasotracheale  Intubation

Vollnarkose durch Intubation über die Nase

Allgemein
  • der Cuff kann beim Durchtritt durch die Nase geschädigt werden
  • es wird ein kleinerer Tubus als bei der oralen Intubation gewählt (richtet sich nach der Durchgängigkeit der Nasenlöcher)
Indikationen
  • Operationen im Mundbereich
  • orale Intubationshindernisse
Durchführung
  • Einmalhandschuhe anziehen
  • den Patienten in Rückenlage bringen
  • Überprüfen welches Nasenloch am besten durchgängig ist (durch jedes Nasenloch Luft ausstoßen lassen)
  • Gabe von abschwellenden Nasentropfen (Otriven) in jedes Nasenloch
  • Gabe der Anfangsdosis eines Opiates (10-15 µg SUFENTANIL®)
  • Präoxygenierung mit 100 % Sauerstoff  für mehrere Minuten, durch leichtes Halten einer Sauerstoffmaske über Mund/Nase  des Patienten (nicht zu fest, da der Patient noch wach ist)
  • Injektion eines Einleitungshypnotikum (1,0-2,5 mg kg/KG PROPOFOL®)
  • nach Bewusstseinsverlust den Kopf des Patienten leicht nach hinten überstrecken (Jackson-Position)
  • Maskenbeatmung mit 80 - 90 % Sauerstoff (Inspirationsdruck max. 15 cm H2O, sonst kommt Luft im den Magen)
  • die linke Hand führt der C- Griff aus (kleiner Finger hinter den Kieferwinkel, Ring- und Mittelfinger am Unterkiefer, Zeigefinger und Daumen bilden ein C und drücken den Maskenkörper fest auf Mund und Nase)
  • Mund und Nase müssen von der Beatmungsmaske bedeckt und zur Umgebung abgedichtet sein
  • bei gesicherter Maskenbeatmung: Relaxierung des Patienten durch die Gabe eines nicht depolarisierendes Muskelrelaxans (ATRACRIUM®)
  • Intubation bei ausreichender Relaxierung des Patienten (kein Lidschluss mehr)
  • Gleitgel in jedes Nasenloch geben und Verteilung mittels des kleinen Finger des Intubateurs im vorderen Nasengang
  • Tubus über die Nase in den Rachenraum schieben (nie mit Gewalt)
  • das Laryngoskop oder Endoskop in den Mundraum einführen und die Stimmritzen einstellen
  • den Tubus oberhalb des Cuffs mit der Magillzange fassen und zwischen den Stimmritzen hindurchschieben
  • bei richtiger Lage des Tubus (Auskultation der Lungen) Blockierung des Cuffs
  • Anschließen des Tubus an das Beatmungssystems
  • Fixierung des Tubus
Blinde nasale Intubation
  • Tubus bis zum Oropharynx wie oben beschrieben vorschieben
  • dann das Ohr an den Tubus halten
  • atmet der Patient ein, dann den Tubus langsam vorschieben
  • passiert der Tubus die Stimmritze fängt der Patient zu husten an
  • bei richtiger Lage ist eine kräftige Luftströmung am Tubusende zu vernehmen
Kontraindikation
  • Frakturen an der Schädelbasis
  • Notfallintubationen
  • nicht nüchterne Patienten
Komplikationen
  • Nasenbluten
  • Perforation des Rachens
  • Verletzung der Rachenmandeln
  • Fehlintubation
  • Drucknekrosen im Nasenbereich
Bilder

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