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Neurogener Schock
Beim neurogenen Schock handelt es sich um eine gestörte Kreislaufregulation durch Weitstellung der Gefäße bei Störungen im zentralen Nervensystem. Es ist keine Kreislaufregulation mehr vorhanden. Durch eine unterbrochene Versorgung der Blutgefäße mittels Nerven kommt es zu einer Lähmung der glatten Muskulatur der Gefäße. Die Gefäße werden dadurch maximal weit gestellt und es fließt nicht mehr genügend Blut zum Herzen zurück. Somit kommt es zu einer Unterversorgung der verschiedenen Organe (Hypovolämie mit Kreislaufinsuffizienz). Es handelt sich somit um einen akuten lebendsbedrohlichen Notfall.
Leitmerkmale: Haut warm/trocken, Hypertonie, Bradykardie, Lähmungen
Definition | Als neurogener Schock bezeichnet man eine akute ausgeprägte Vasodilatation mit relativer Hypovolämie |
Ursachen |
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Symptome |
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Diagnose | Anamnese: Allergien, Medikamente, Blutungen, Vorerkrankungen (kardiopulmonal, renal, neurologisch, endokrin), Infektionen Körperliche Untersuchung: Haut, Halsvenenfüllung, Herz/Lunge auskultieren, Bewusstseinsstand prüfen, Blutdruck, Herzfrequenz, Atemfrequenz, Körpertemperatur, Urinausscheidung Labor: Blutbild, Gerinnung, Blutgruppe, Kreatinin, Elektrolyte, Blutzucker, CK Apparative Diagnostik: EKG, Echokardiografie, Rö-Thorax/ Abdomen, Sonografie, CT |
Therapie | Notfall:
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Notfall
Notfallmaßnahmen beim neurogenen Schock:
- - Anruf: Notarzt (Tel.112)
- - Allgemeinmaßnahmen: Patienten beruhigen, beengte Kleidung entfernen, Patient zudecken, psychische Betreuung
- - Lagerung: Schocklagerung (bei Bewusstlosigkeit: stabile Seitenlage, bei Wirbelsäulentrauma: Flachlagerung, bei Hirnverletzung: 30 Grad-Oberkörperhochlagerung)
- - Vitalzeichenkontrolle: engmaschig
- - Reanimation: Wiederbelebung
- - Zusatzmaßnahmen: Sauerstoffgabe (4-6l/Min.), mehrere dicklumige i.v.- Zugänge, Volumensubstitution (1000 – 1500 ml isotonische Kochsalzlösung)