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Krankheiten
Nierenarterienstenose

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Nierenarterienstenose (NAST)

Nierenarterienverkalkung ist eine weitere Bezeichnung für die Nierenarterienstenose. Als Nierenarterienstenose bezeichnet man eine Verengung der Nierenarterie (Arteria renalis). Die Erkrankung kann ein- oder beidseitig auftreten. Ist die Verengung kleiner als 75% so treten meist noch keine Beschwerden auf. Die Symptome entwickeln sich meist über Jahre. Durch die geringere Versorgung der Nieren mit Nährstoffen und Sauerstoff kommt es zu einer Schrumpfung dieser und zu teils starken Beeinträchtigungen der Nierenfunktion.


Leitmerkmale: plötzliche sehr hohe Blutruckwerte (v.a. Diastole), die gering auf Medikamente ansprechen
Definition Bei der Nierenarterienstenose handelt es sich um eine Engstelle innerhalb der Nierenarterie

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Nierenarterienverkalkung
Einteilung
  • arteriosklerotische Nierenarteriensklerose (90%):
    • Ursachen: Ablagerungen an der Arterienwand
    • Pathogenese: die Gefäßwände verdicken und lassen weniger Blut hindurch
    • Vorkommen: Patienten über 50 Jahre
    • Komplikationen: kompletter Verschluss der Arterie mit Niereninfarkt
  • fibromuskuläre Nierenarteriensklerose (fibromuskuläre Dysplasie):
    • Ursachen: angeborener Defekt der Gefäßwände
    • Vorkommen: Patienten unter 30 Jahre
Pathogenese Durch eine Verengung der zur Niere führenden Arterie kommt es zu einer Minderdurchblutung der Niere. Diese reagiert mit Ausschüttung von Renin. Das Renin-Angiotensin-Aldosteron-System wird aktiviert, es kommt zu einer Engstellung der Gefäße mit vermehrter Rückresorption von Wasser und Natrium

Ursachen
  • Arteriosklerose
  • Niereninfarkt
  • Arterienentzündungen: Takayasu-Arteriitis, Panarteriitis nodosa
  • Thrombosen
  • fibromuskuläre Dysplasie
  • Aneurysma
  • Gicht
  • erhöhte Cholesterinwerte
  • Adipositas
  • Rauchen
Symptome Vorerst symptomlos:
  • Allgemeinsymptome: Schwindel, Kopfschmerzen, Herzklopfen, Übelkeit, Sehstörungen, geringe Belastbarkeit, Stenosegeräusche über dem Bauchnabel, evtl. vermehrte akute Lungenödeme
  • Blutdruck: akuter Hypertonieanstieg (v.a. diastolischer Blutdruck), kein Tag-Nacht-Rhythmus, lässt sich schlecht einstellen, plötzlicher Hypertonieanstieg bei Patienten unter 20 und über 50 Jahren
Diagnose Anamnese: Klinik, Blutdruck, Vorerkrankungen
Körperliche Untersuchung: Oberbauch (Auskultation: Stenosegeräusche)
Apparative Diagnostik: Duplex-Sonografie, CT, Angiografie, Nierenfunktionsszintigrafie, digitale Subtraktionsangiografie
Komplikationen
  • Atrophie der Niere
  • chronische Niereninsuffizienz
  • akutes Nierenversagen
  • Herzinsuffizienz
Therapie
  • Allgemeinmaßnehmen: Rauchen einstellen, Gewichtsreduktion
  • Medikamentöse Therapie: ACE-Hemmer, Betablocker, Antikoagulantien
  • Operative Therapie: perkutane transluminale renale Angioplasie (PTA), Stents, Bypass-Operation