Krankheiten
Nierentumor

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Nierentumoren

2% aller Karzinome, Metastasierung in Leber, Lunge, Knochen, Lymphknoten. Erkrankungsgipfel zwischen 45.-75. Jahren, Männer häufiger betroffen (2:1).

Leitmerkmale: massive schmerzlose Mikro-/Makrohämaturie, B-Symptome
Pathogenese Nach Veränderungen der proximalen Tubuluszellen kommt es zur Ausbreitung des Tumors über das ganze Nierenparenchyms. Schließlich dingt der Tumor ins Nierenbecken vor und kann ungehindert ins perirenale Gewebe (Lymphknoten) infiltrieren.

Einteilung
  • benigne  Nierentumoren: sehr selten (Fibrome, Adenome), müssen in Abständen kontrolliert werden, Hämangiome müssen wegen der Blutungsgefahr operiert werden
  • maligne Tumoren:
    • Nierenzellkarzinom (Hypernephrom, Grawitz-Tumor): maligner Tumor des Nierenparenchyms; häufigster Nierentumor im Erwachsenenalter (85%, 40-60 Lebensjahre), neigt früh zur hämatogenen Streuung (Lunge, Knochen, Leber, Gehirn)
    • Wilms-Tumor: häufigster Nierentumor im Kindesalter (3-5 Jahre)
Ursachen
  • unbekannt
  • bei Kindern: genetisch bedingt
  • bei Erwachsenen: Schmerzmittel, Rauchen, Kanzerogene (Amine, Kadmium, Trichlorethen)
Risikofaktoren
  • männliches Geschlecht
  • Schmerzmittel
  • Nikotin
  • Adipositas
  • Asbest
  • Cadmium
Symptome Spärlich bis fehlend:

  • Allgemeinsymptome: Leistungsknick, unklares Fieber, Appetitlosigkeit, Bluthochdruck, Harnstauung, Makrohämaturie, Anämie
  • Tumorzeichen (B-Symptome): Nachtschweiß, Gewichtsverlust, subfebrile Temperatur, später palpabler Tumor (evtl. am Abdomen sichtbar)
  • Schmerzen: meist schmerzlose Hämaturie, sonst im Nierenlager (Flankenschmerz), Rücken
  • enteral: Erbrechen, Durchfall
  • Metastasen: Lunge, Nebenniere, Knochen, Gehirn
Diagnose Anamnese: Leistungsknick, Makrohämaturie, Nierenkoliken, Blässe
Körperliche Untersuchung: Ganzkörperstatus, Palpation des Nierenlagers (tastbarer Tumor), Hypertonie
Labor:
  • Urin: Hämaturie (Erythrozyten), Epithelzylinder, Leukozyten ↑, Protein ↑
  • Blut: Blutbild (Anämie), BSG↑, Kalzium, Elektrolyte, Kreatinin, Harnstoff, AP (Knochenmetastasen), GOT, GPT, Gamma-GT, Gerinnung
Apparative Diagnostik: Sonographie, CT, MRT, Rö-Thorax, Ganzkörperszintigramm (Metastasen), Ausscheidungsurogramm, evtl. renale Angiographie

Differentialdiagnose Nierenzysten, Hydronephrose, Urolithiasis

Komplikationen Metastasen in Leber, Magen, Lunge, Knochen Lymphknoten, selten Gehirn, Thombenbildung (Nierenvenen, untere Hohlvene)

Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Atemübungen, Psyche, Kneipgüsse, Bewegung an frischer Luft
  • Ernährungstherapie: regelmäßig, ausreichend Eiweiß, Vitamine (E, C.A,B6), Selen, reichliche Flüssigkeitszufuhr, Gemüse (Grünkohl, Spinat, Rosenkohl, Rote Beete, Tomaten)
  • Naturheilkundliche Therapie: Enzymtherapie, Mistelpräparate, Thymustherapie, Phytotherapie (Knoblauch, Brokkoli, Sonnenhut), Darmsanierung
  • Operative Therapie: Nephrektomie + Lymphadenektomie, evtl. Strahlentherapie
Prognose 5 Jahres-Überlebenschance: 55-80 % (ohne Fernmetastasen)

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