Pathogenese |
Nach Veränderungen der proximalen Tubuluszellen kommt es zur Ausbreitung des Tumors über das ganze Nierenparenchyms. Schließlich dingt der Tumor ins Nierenbecken vor und kann ungehindert ins perirenale Gewebe (Lymphknoten) infiltrieren.
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Einteilung |
- benigne Nierentumoren: sehr selten (Fibrome, Adenome), müssen in Abständen kontrolliert werden, Hämangiome müssen wegen der Blutungsgefahr operiert werden
- maligne Tumoren:
- Nierenzellkarzinom (Hypernephrom, Grawitz-Tumor): maligner Tumor des Nierenparenchyms; häufigster Nierentumor im Erwachsenenalter (85%, 40-60 Lebensjahre), neigt früh zur hämatogenen Streuung (Lunge, Knochen, Leber, Gehirn)
- Wilms-Tumor: häufigster Nierentumor im Kindesalter (3-5 Jahre)
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Ursachen |
- unbekannt
- bei Kindern: genetisch bedingt
- bei Erwachsenen: Schmerzmittel, Rauchen, Kanzerogene (Amine, Kadmium, Trichlorethen)
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Risikofaktoren |
- männliches Geschlecht
- Schmerzmittel
- Nikotin
- Adipositas
- Asbest
- Cadmium
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Symptome |
Spärlich bis fehlend:
- Allgemeinsymptome: Leistungsknick, unklares Fieber, Appetitlosigkeit, Bluthochdruck, Harnstauung, Makrohämaturie, Anämie
- Tumorzeichen (B-Symptome): Nachtschweiß, Gewichtsverlust, subfebrile Temperatur, später palpabler Tumor (evtl. am Abdomen sichtbar)
- Schmerzen: meist schmerzlose Hämaturie, sonst im Nierenlager (Flankenschmerz), Rücken
- enteral: Erbrechen, Durchfall
- Metastasen: Lunge, Nebenniere, Knochen, Gehirn
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Diagnose |
Anamnese: Leistungsknick, Makrohämaturie, Nierenkoliken, Blässe Körperliche Untersuchung: Ganzkörperstatus, Palpation des Nierenlagers (tastbarer Tumor), Hypertonie Labor:
- Urin: Hämaturie (Erythrozyten), Epithelzylinder, Leukozyten ↑, Protein ↑
- Blut: Blutbild (Anämie), BSG↑, Kalzium, Elektrolyte, Kreatinin, Harnstoff, AP (Knochenmetastasen), GOT, GPT, Gamma-GT, Gerinnung
Apparative Diagnostik: Sonographie, CT, MRT, Rö-Thorax, Ganzkörperszintigramm (Metastasen), Ausscheidungsurogramm, evtl. renale Angiographie
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Differentialdiagnose |
Nierenzysten, Hydronephrose, Urolithiasis
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Komplikationen |
Metastasen in Leber, Magen, Lunge, Knochen Lymphknoten, selten Gehirn, Thombenbildung (Nierenvenen, untere Hohlvene)
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Therapie |
- Allgemeinmaßnahmen: Atemübungen, Psyche, Kneipgüsse, Bewegung an frischer Luft
- Ernährungstherapie: regelmäßig, ausreichend Eiweiß, Vitamine (E, C.A,B6), Selen, reichliche Flüssigkeitszufuhr, Gemüse (Grünkohl, Spinat, Rosenkohl, Rote Beete, Tomaten)
- Naturheilkundliche Therapie: Enzymtherapie, Mistelpräparate, Thymustherapie, Phytotherapie (Knoblauch, Brokkoli, Sonnenhut), Darmsanierung
- Operative Therapie: Nephrektomie + Lymphadenektomie, evtl. Strahlentherapie
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Prognose |
5 Jahres-Überlebenschance: 55-80 % (ohne Fernmetastasen)
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