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Nierenvenenthrombose

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Nierenvenenthrombose

Bei der Nierenvenenthrombose handelt es sich um einen thrombotischen Verschluss der Nierenvenen (ein- oder beidseitig) durch eine Thrombose in der Vena renalis (Nierenvene). Meist wird die Erkrankung erst entdeckt, wenn sich die Nierenfunktion verschlechtert. Bei längerer Dauer der Erkrankung können davon die Nieren geschädigt werden. Die Erkrankung tritt meistens bei Erwachsenen auf und schreitet langsam immer weiter voran. Bei der Behandlung ist es sehr wichtig die Grunderkrankung zu kennen und diese auch zu behandeln. Wie sich die Erkrankung weiter entwickelt hängt von der Ursache der Thrombose, den Komplikationen und dem Grad des Nierenversagens ab.


Leitmerkmale: zunehmende Oligurie, später Anurie mit zerebralen Symptomen
Definition Als Nierenvenenthrombose bezeichnet man eine Erkrankung der Nierengefäße bedingt durch ein Blutgerinnsel

Ursachen
  • Schädigung des Gefäßepithels
  • verminderter Blutfluss
  • erhöhte Gerinnbarkeit des Blutes
Risikofaktoren
  • Nieren: Nephrotisches Syndrom, Nierentumoren, Nierenverletzungen
  • Gefäße: aufsteigende Thrombophlebitis, Thrombophilie, Vaskulitis
  • Autoimmunerkrankungen: Antiphospholipid-Syndrom, systemischer Lupus erythematodes
  • Erkrankungen: Diabetes mellitus, Sichelzellanämie
  • Allgemein: Traumen (schwere Blutungen), Operationen, starke Dehydratation, Sepsis, Hypovolämie
  • Medikamente: Pille
Symptome Anfangs asymptomatisch:
  • Schmerzen: Flanke, Rücken
  • Urin: Makrohämaturie, Oligurie bis Anurie
  • Allgemeinsymptome: Übelkeit, Appetitlosigkeit, Fieber, Hypertonie, Ödeme
Diagnose Anamnese: Klinik, Schmerzen, Beschwerden beim Wasser lassen, Vorerkrankungen, Medikamente, Operationen
Körperliche Untersuchung: Palpation (Bauch, Flanken), Blutdruck
Labor: Kreatinin erhöht, Harnstoff erhöht, Gerinnung (Protein-S erniedrigt, Antithrombin erniedrigt), Makrohämaturie, Proteinurie
Apparative Diagnostik: CT, Dopplersonografie, MRT, Venografie
Differentialdiagnose
  • Niereninfarkt
  • Kolik
  • akutes Nierenversagen
  • Abdominalverletzungen
Komplikationen
  • Nierenversagen
  • Hypertonie
  • Lungenembolie
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Behandlung der Grunderkrankung
  • Medikamentöse Therapie: Antikoagulantien, Analgesie, Vitamin-K-Antagonisten
  • Operative Therapie: Lysetherapie, Thrombektomie