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Symptome (Leitbilder)
Nykturie

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Nykturie

Nocturie, Nycturia, nächtliches Wasserlassen sind weitere Bezeichnungen für die Nykturie. Bei der Nykturie handelt es sich um einvermehrtes nächtliches Wasserlassen. Der Schlaf wird dabei mehrmals unterbrochen. Die davon Betroffen wachen mehrmals in der Nacht auf und haben den Drang, die Blase zu entleeren. Man spricht von einer Nykturie, wenn man mehr als ein- bis zweimal aufstehen muss. Dadurch wird die Lebensqualität stark eingeschränkt. Als Enuresis bezeichnet man ein unwillkürliches, nächtliches Einnässen.


Leitmerkmale:  vermehrter, nicht zu unterbindender Harndrang während der Nacht
Definition Als Nykturie bezeichnet man einen nächtlichen Harndrang, der dazu führt, dass man mehrmals aufstehen und Wasserlassen muss

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Nocturie
  • Nycturia
  • Nächtliches Wasserlassen
Ursachen
  • Herz: Rechtsherzinsuffizienz (nächtliches Ausschwemmen der Ödeme), Linksherzinsuffizienz (Lungenödeme)
  • Harnsystem: Entzündungen des unteren Harntraktes, (Zystitis) Verlegung der Harnwege (Steine, Prostatavergrößerung, Tumoren), Beckenbodenschwäche, nephrotisches Syndrom, Niereninsuffizienz, Blaseninkontinenz, überaktive Blase, Blasensteine, Blasentumore
  • Erkrankungen: Schlaf-Apnoe-Syndrom, benigne Prostatahypertrophie, Prostatakrebs, Diabetes mellitus/ insipidus, Morbus Parkinson, Morbus Alzheimer
  • Elektrolyte: Hyperkalziämie, Hypokaliämie
  • Medikamente: Diuretika, Kalziumblocker, Betablocker, Antidepressiva, Antibiotika
  • Noxen: Kaffee, Alkohol
  • Allgemein: vermehrtes abendliches Trinken, Schwangerschaft, Mangel an Antidiuretischen Hormon
  • Psyche: Ängste, Stress
Symptome
  • Allgemeinsymptome: Müdigkeit, Leistungsschwäche, Kopfschmerzen, Konzentrationsstörungen, evtl. Depressionen
  • Harnsystem: wiederholtes, nächtliches Aufwachen mit starkem Harndrang
Diagnose Anamnese: Klinik, Schwangerschaft, Flankenschmerz, Fieber, Übelkeit, rezidivierende Harnwegsinfekte
Körperliche Untersuchung: klopfschmerzhafte Nierenlager, rektale Untersuchung (Prostata), Trink-/Miktionstagebuch
Labor: Harn-Streifentest, Urinsediment/-kultur
Apparative Diagnostik: EKG, Belastungs-.EKG, Sonografie, Restharnbestimmung
Differentialdiagnose
  • Ödeme
  • nephrotisches Syndrom
  • Schlafapnoe-Syndrom
  • Diabetes mellitus/ insipidus
  • Zystitis
  • Blasenschwäche
Komplikationen
  • Depression
  • Frakturen (nächtliches Aufstehen)
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Behandlung der Ursachen, Blasentraining
  • Naturheilkundliche Therapie: Homöopathie, Phytotherapie, Schüssler Salze
  • Medikamentöse Therapie: Alphablocker, Östrogene