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Ösophagusatresie

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Ösophagusatresie

Unter der Ösophagusatresie versteht man eine angeborene Fehlbildung der Speisröhre. Er kommt hierbei zu einer Unterbrechung der Speiseröhre und damit zu keiner oder nur stark verengten Verbindung zwischen der Speiseröhre und dem Magen (die Nahrung kann nicht in den Magen gelangen). Tritt eine Fistelbildung auf, so kommt es zu einer Verbindung zwischen der Speiseröhre und der Luftröhre. Meist tritt hierbei diese Fehlbildung nicht alleine auf.


Leitmerkmale: Erbrechen von Nahrung und Schleim gleich nach der Geburt
Definition Als Ösophagusatresie bezeichnet man eine angeborene Unterbrechung der Speiseröhre bei ihrem Verlauf vom Rachen zu Magen

Vorkommen
(vor allem bei)
  • Jungen
Weitere
Fehlbildungen
Die Ösophagusatresie geht meist mit weiteren Fehlbildungen einher (VACTERL):
  • Vertebra: Fehlbildungen der Wirbelsäule
  • Analatresie: Fehlbildungen des Rektums
  • cardiale Fehlbildungen: Herzfehler
  • tracheo- esophageale Fehlbildungen: Ösophagusatresie
  • renale Fehlbildungen: der Nieren
  • Limbsfehlbildungen: der Extremitäten
Einteilung nach Vogt
  • Typ I: oberes Ende des Ösophagus endet als Sack
  • Typ II: Atresie ohne Fistelbildung
  • Typ IIIa: obereFistel zwischen Speiseröhre und Luftröhre (ösophageal-tracheal) und Blindsack am unteren Ende der Speiseröhre
  • Typ IIIb (85%): untere Fistel zwischen Speiseröhre und Luftröhre (ösophageal-tracheal) und Blindsack am oberen Ende der Speiseröhre
  • Typ IIIc: oben und untere Fistel
  • Typ IV: Fistel ohne Atresie
Ursachen
  • unklar
Risikofaktoren
  • Entwicklungsstörungen der Keimblätter ab dem 26. Schwangerschaftstag
Symptome
  • Allgemeinsymptome: Husten, vermehrte Aspiration, Verschlechterung des Allgemeinzustandes, rasselnde Atemgeräusche
  • Verdauungstrakt: Speichelfluss (schaumig/stark), nach dem Füttern kommt es zur Zyanose
Diagnose Anamnese: Symptome
Körperliche Untersuchung: mittels Magensonde (Durchgängigkeit der Speiseröhre), Zyanose, rasselnde Atmung
Apparative Diagnostik: Röntgen-Kontrastmittel, Ösophaguskopie, Echokardiografie
Komplikationen
  • Nahrungsaspiration
  • Aspirationspneumonie
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Ernährung über Infusionen, Absaugen des Speichels (kann ihn nicht schlucken), evtl. Intubation, das Kind darf nicht gefüttert werden
  • Operative Therapie: End-zu-End- Anastomose zwischen den Ösophagusteilen, Verschluss einer Fistel, Ösophagusersatzplastik (Magenhochzug)
Prognose Die mittlere Überlebenschance ist gut (aber abhängig von weiteren Missbildungen).