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Offener Rücken

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Offener Rücken

Spina bifida, Wirbelspalt sind weitere Bezeichnungen für den offenen Rücken. Als offener Rücken bezeichnet man eineangeborene Erkrankung bei der einzelne Wirbelkörper in der Mitte offen sind (nicht zusammengewachsen), so dass ein offener Wirbelkanal entsteht. Durch diesen Spalt können Rückenmarksanteile und Nerven sackförmig an die Körperoberfläche austreten. Es handelt sich hierbei um einer Neuralrohrfehlbildung unterschiedlichen Ausmaßes. Vor allem davon betroffen ist die Lendenwirbelsäule. Der Auslöser dafür ist ein Fehler in der Embryonalentwicklung (22. – 28. Tag der Schwangerschaft). Die Beschwerden können von Fall zu Fall sehr verschieden ausfallen, je nachdem wie stark die Krankheit ausgeprägt ist und wo sich die Spaltbildung befindet.


Leitmerkmale:  Wirbelsäulenspalt, wenig Symptome bis Lähmungen
Definition Beim offenen Rücken handelt es sich um eine Entwicklungsstörung mit ungenügendem Verschluss der Wirbelsäule

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Wirbelspalt
  • Spina bifida
Vorkommen
(vor allem)
  • 3. bis 4. Schwangerschaftswoche
Einteilung
  • Spina bifida occulta: die Haut ist über der Wirbelsäule noch geschlossen (asymptomatisch), der Wirbelbogen ist zweigeteilt, keine Behandlung nötig
  • Spina bifida aperta (cystica): die Wirbelkörper sind offen, die Hirnhäute liegen frei
  • Meningozele: freiliegender Meningealsack mit Liquorfüllung, die Rückenmarkshäute wölben sich unter der Haut vor, das Rückenmark ist nicht geschädigt und liegt nicht im Spalt
  • Meningomyelozele: Spalt in der Wirbelsäule, die Ausbuchtung enthält gegenüber einer Meningozele auch Anteile des Rückenmarkes. In einer Blase befinden sich Teile des Rückenmarks, der Rückenmarkshäute und Nerven, Nervenschädigungen
  • Myelozystomeningozele: Flüssigkeitsansammlung im Zentralkanal und in den Hirnhäuten, das Rückenmark mit seinen Häuten befindet sich in der Aussackung
  • Myeloschisis: das Nervengewebe liegt vollkommen frei, keine Bindehaut ist vorhanden
Pathogenese Bei der Entwicklung des Kindes im Mutterleib kommt es zu einer Fehlbildung. Die Wirbelkörperbögen schließen sich nicht ganz (Spaltbildung), so dass Rückenmark und Nerven dazwischen austreten kann. V.a. ist die Lendenwirbelsäule und das Kreuzbein davon betroffen

Ursachen
  • unklar
Risikofaktoren
  • erbliche Faktoren
  • Umweltfaktoren
  • Folsäuremangel
  • Rauchen/Alkohol während der Schwangerschaft
  • Medikamente: Antiepileptika
  • schlecht eingestellter Diabetes mellitus
Symptome Je nach Schwere und Ort der Erkrankung von fast keinen Symptomen bis Rückenmarksschädigungen:
  • Skelett: Gehbehinderung bis Lähmung, Wirbelsäulendeformationen, Klumpfuß
  • Verdauungstrakt: veränderte Magen-/Darmfunktionen
  • Gehirn: Hydrozephalus, geistige Entwicklung normal
  • Rückenmark: offener Rücken
  • Harnsystem: keine Kontrolle über Darm/Blase, Harnwegsinfekte
Diagnose Anamnese: Klinik, Familienanamnese, Medikamente, Vorerkrankungen der Mutter
Körperliche Untersuchung: Rücken
Apparative Diagnostik: Sonografie, Triple-test, CT, MRT
Komplikationen
  • Querschnitt
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Behandlung der Symptome, Krankengymnastik, Prothesen
  • Operative Therapie: Verschließung des/der Wirbelkörper, Ventrikelshunt