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Symptome (Leitbilder)
Okkultes Blut

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Okkultes Blut

Okkulte Blutung ist eine weitere Bezeichnung für das okkultes Blut, Als okkultes Blut bezeichnet man nicht sichtbare Blutbeimengungen (okkultes Blut) im Kot. Das Blut stammt aus Blutungen innerhalb des Verdauungstrakts. Dabei weist hellrotes- rotes Blut auf Blutungen im mittleren und unteren Abschnitt des Verdauungstraktes hin, schwarzes Blut auf Blutungen aus dem oberen Magen-Darm-Trakt (Speiseröhre, Magen, Duodenum). Akute Blutungen sind immer lebensgefährlich und müssen sofort behandelt werden. Die Blutbeimischungen können aber auch so gering sein, dass sie mit dem bloßen Auge nicht sichtbar sind, dann spricht man vom okkulten Blut. Stuhl kann sich aber auch dunkel oder schwarz verfärben, wenn bestimmte Lebensmittel (z.B. rote Beete) gegessen werden.


Leitmerkmale:  Blut im Stuhlgang
Definition Beim okkulten Blut werden sehr geringe Mengen an Blut mit dem Stuhlgang ausgeschieden

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Okkulte Blutung
Einteilung
  • Teerstuhl (Melaena): > 100 ml/Tag, Anzeichen für eine obere gastrointestinale Blutung.
  • Hämatochezie: Blutauflagerungen, aus dem Enddarm, untere gastrointestinale Blutung (Hämorrhoiden).
  • Okkultes Blut: Blut nur makroskopisch sichtbar, < 10ml/Tag, ganzer Magen-Darm-Trakt
Ursachen
  • oberer Gastrointestinaltrakt: Blutungen im HNO-Bereich, Ösophagusvarizen, Refluxösophagitis, Magen-/Duodenalulzera, chronisches Sodbrennen, Magen-Karzinom
  • unterer Gastrointestinaltrakt: Polypen, Divertikel, Divertikulitis, kolorektales Karzinom, Morbus Crohn, Colitis ulzerosa, Analfissuren/-verletzungen, Hämorrhoiden
  • Medikamente: Eisen-/Wismutpräparate, Kohletabletten, ASS, Analgetika
  • Nahrungsmittel: Spinat, Blaubeeren, Rote Beete, Lakritze
Symptome
  • okkultes Blut:
    • Definition: bei leichten Blutungen/Tumoren ist das Blut im Stuhl häufig nicht sichtbar, Nachweis nur mittels Tests
    • Lokalisation: im gesamten Verdauungstrakt möglich (Abklärung!)
    • Ursachen: hämorrhagische Diathese
  • Teerstühle (Melaena):
    • Aussehen: schwarzrot, glänzend, klebrig; die Farbe entsteht durch Abbau von Hämoglobin im Darm
    • Ursachen: Blutungen meist im oberen Magen-Darm-Bereich (Ösophagusvarizen/-CA, Mallory-Weiss-Syndrom, Gastritis, Magen-/ Duodenalulcus, Magen-CA)
    • Differentialdiagnose: Medikamente, Nahrungsmittel (Spinat, Blaubeeren, rote Beete)
  • frisches Blut:
    • Ursachen: häufig bei entzündlichen Darmerkrankungen (Colitis ulzerosa, Divertikulitis), Läsion im Kolon (Divertikel, Polypen, Karzinome) und Rektum (Hämorrhoiden, Tumoren)
  • Stuhlfarbe dunkelbraun/rot: Läsion im Kolon
  • Blutbeimengungen (Blutauflagerungen, hellrote Streifen): Läsionen Rektum/Analkanal (Hämorrhoiden, Analfissuren, Rektum-Karzinom)
  • Anämiezeichen: Blässe, Müdigkeit, Unruhe, Tachykardie, Schwindel
  • Allgemeinsymptome: Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Gewichtsverlust, Ohnmacht
Diagnose Anamnese: Beschwerdedauer, Schockzeichen, Anämiezeichen, Operationszeichen, Begleiterscheinungen, Vorerkrankungen, Medikamente
Körperliche Untersuchung: Blässe, Oropharynx, Abdomenpalpation, rektal (Hämorrhoiden)
Labor: BSG, Blutbild, Thrombozyten, Quick, PTT, Serumeisen, Ferritin, Test auf okkultes Blut im Stuhl
Apparative Diagnostik: Proktos-/Rektoskopie, Gastroskopie, Röntgen-Abdomen
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Behandlung der Grunderkrankung und/oder drohenden Kreislaufschock
  • Operative Therapie: Stoppen der massiven Blutung je nach Grunderkrankung