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Osteodystrophia fibrosa

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Osteodystrophia fibrosa

McCune-Albright-Syndrom, MAS, Leontiasis ossea, Osteitis fibrosa cystica, Weil-Albright-Syndrom, Skelett-Haut-Syndrom sind weitere Bezeichnungen für die Osteodystrophia fibrosa. Bei der Osteodystrophia fibrosahandelt es sich um eine sehr seltene Erkrankung, die vor allem mit Störungen des Knochenstoffwechsels, endokrinologischen Auffälligkeiten und Hautflecken einhergeht. Mädchen sind davon mehr betroffen als Jungen.  Die Ursache hierfür ist eine Genmutation, die während der Entwicklung des Kindes im Mutterleib stattfindet und zu einer Enzymstörung der Osteoblasten führt (fehlerhafte Bildung von Knochengewebe). Das sonst schwammartige Knochengewebe (Kortikalis) wird durch fibrinöse, zelluläres Bindegewebe ersetzt. Je früher in der Kindesentwicklung dies passiert, desto größer sind die dadurch verursachten Schäden. Da für diese Erkrankung noch keine kausale Behandlung möglich ist, können nur die Krankheitsbeschwerden gemildert werden.


Leitmerkmale: fibröse Knochendysplasie, Café-au-lait-Flecken, Pubertas praecox
Definition Als Osteodystrophia fibrosabezeichnet man eine seltene Erkrankung mit neurokutanen Symptomen

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • McCune-Albright-Syndrom
  • MAS
  • Leontiasis ossea
  • Osteitis fibrosa cystica
  • Weil-Albright-Syndrom
  • Skelett-Haut-Syndrom
Ursachen
  • Mutation: GNAS1-Gen (Chromosom 20, Genlokus q13.32)
Symptome
  • Knochen: fibröses Bindegewebe mit Zysten (Oberkiefer, Gesichtsschädel, Rippen, Femur, Tibia), Hinken, Schmerzen, Fehlstellungen, Frakturen
  • Haut: Café-au-lait-Flecken (hellbraune/gleichmäßige Flecken, treten zuerst nur auf einer Körperseite auf)
  • Geschlechtsorgane: vaginale Blutungen, frühe Entwicklung der Brüste/Hoden/ Penis, frühe sexuelle Aktivitäten
  • Überfunktion der endokrinen Organe: Akromegalie, Hyperprolaktinämie. Hyperparathyreoidismus, Cushing-Syndrom, Hyperthyreose
Diagnose Anamnese: Klinik
Labor: Calcium/PTH/Calcidiol/Calcitriol normal, Phosphat erniedrig, Phosphaturie, TSH erniedrigt, alkalische Phosphatase erhöht
Apparative Diagnostik: Röntgen (dünne Kortikalis), Knochenbiopsien
Differentialdiagnose
  • Neurofibromatose
  • osteofibröse Dysplasie
  • idiopathische zentrale Pubertas praecox
  • Ovar-Neoplasien
  • nicht-verknöchernde Fibrome
Komplikationen
  • Knochenbrüche
  • Rachitis
  • Osteomalazie
  • Skoliose
  • Malignome
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Vermeidung von UV-Bestrahlung
  • Medikamentöse Therapie: Bisphosphonate (Pamidronat/Zoledronat), Aromatasehemmer, Spironolacton
  • Operative Therapie: chirurgische Eingriffe