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Osteomalazie

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Osteomalazie

Knochenerweichung ist eine weitere Bezeichnung für die Osteomalazie. Bei der Osteomalazie handelt es sich um eine durch mangelnden Einbau von Mineralien in die Knochenmatrix verursachte Erkrankung. Es ist hierbei nur die Mineralisierung des Knochens gestört, die Grundsubstanz ist ohne Fehlbildung. Dadurch kommt es zu einer zunehmenden Biegsamkeit und Deformierung der Knochen. Bei Kindern wird das Krankheitsbild als Rachitis bezeichnet.


Leitmerkmale:  undefinierbare Knochenschmerzen, Deformitäten am Knochengerüst
Definition Als Osteomalazie bezeichnet man eine Demineralisierung und Erweichung der Knochen

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Knochenerweichung
Pathogenese Vitamin D3 (Sonnenlicht, Nahrung) wird benötigt zur Bildung von Calcitriol in den Nieren. Dieses fördert die Aufnahme von Kalzium und Phosphat aus dem Magen-Darm-Trakt. Wird zu wenig Kalzium aus dem Magen-Darm-Trakt aufgenommen (Calcitriol-Mangel), holt sich das Parathormon (Nebenschilddrüse) das Kalzium/ Phosphat aus den Knochen (Aufweichung der Knochen)

Ursachen
  • Vitamin-D-Mangel: vegetarische Ernährung, zu wenig Sonnenlicht, seltener verminderte Vitamin-D-Resorption, mangelnde Zufuhr
  • Kalzium- und Phosphatmangeloder -entzug: aus den Knochen (Hyperparathyreoidismus), Hypophosphatasie, Morbus Paget, Phosphatdiabetes
  • Verdauungstrakt: Malassimilationssyndrom, Sprue, Morbus Crohn, Magenteilresektion
  • Leber: Gallemangel, Leberzirrhose
  • Nieren: chronische Niereninsuffizienz (tubuläre/ glomeruläre Funktionsstörungen, Nierenversagen, renale Osteopathie (D3-Mangel), renale tubuläre Azidose, De-Toni-Fanconi-Syndrom
  • Noxen: Medikamente (Antikonvulsiva, Antiepileptika, Fluoridtherapie), Schwermetalle
  • Allgemein: Immobilität, Fehlen von Sonnenlicht
Symptome
  • Schmerzen: stark, dumpf, kontinuierlich, Knochen
  • Lokalisation: Thorax/ Wirbelsäule/ Beckengürtel/ Innenseite Oberschenkel
  • Allgemeinsymptome: Empfindlichkeit des Brustkorbes (bei Husten, Niesen, leichter Kompression)
  • bei fortschreitender Erkrankung:
    • Größenverlust, „Watschelgang“, Fehlstellungen der Knochen (O-/X--Beine, Wirbelsäulenkrümmung, Deformierung von Brustkorb/Becken7 Gelenke)
    • Muskelschwäche, Schonhaltung
Diagnose Anamnese: Klinik, Vorerkrankungen
Labor: Calcium erniedrigt, AP erhöht, Parathormon erhöht, Phosphat erniedrigt, Calcitriol erhöht
Apparative Diagnostik: Röntgen (erhöhte Strahlentransparenz, verwaschene Knochenstruktur), Skelettszintigrafie, Knochenbiopsie (Tumoren)
Differentialdiagnose
  • Osteoporose
  • Fibromyalgie
  • Rheuma
Komplikationen
  • bleibende Skelettfehlbildungen
  • Frakturen
Therapie Abhängig von der Grunderkrankung:
  • Allgemeinmaßnahme: Sonnenbäder
  • Ernährungstherapie: basische Ernährung, Grünkohl, Brokkoli, Hirse, Vitamin C/K, Kalzium-/ Phosphatzufuhr (Milch/-produkte), Vitamin D
  • Naturheilkundliche Therapie: Homöopathie, Lichttherapie, Schüssler Salze
  • Medikamentöse Therapie: Vitamin D3-Gabe (Cave: Überdosierung)
Prognose Ohne Therapie bleibende Knochenveränderungen.