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Perianalthrombose

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Perianalthrombose

Analthrombose, Analvenenthrombose, unechte Hämorrhoide; plötzlich auftretendestark schmerzhafte Thrombose der Venen des Plexus haemorrhoidalis mit schneller livider Schwellung am äußeren Analrand.

Leitmerkmale: bläulicher/prall gespannter Knoten am After, sehr schmerzhaft
Pathogenese Durch heftiges Pressen/Druck von außen kann es zur Bildung eines Blutgerinnsels in den oberflächlichen Venen des Afters kommen (Thrombose der Vv. rectales inferiores), die den After nach außen hin abdichten. Danach entzündet sich dieser Bereich.

Ursachen
  • Erhöhung des Drucks in den Venen: starkes Pressen beim Stuhlgang/Entbindung, körperliche Anstrengung, permanentes Husten, schweres Heben, Schwangerschaft
  • Verlangsamung des Blutflusses (Stase): Druck von außen (Radfahren), spontan, langes Sitzen auf harten/kühlen Unterflächen, Flüssigkeitsmangel (zu wenig Trinken), Regelblutung
Symptome
  • Knoten: bläulich-rot, prall gespannt, nicht verschiebbar, erbsen- bis plaumengroß, plötzlich auftretend, kann spontan sich entleeren
  • Allgemeinsymptome: Ödem der Umgebung
  • Schmerzen: sehr schmerzhaft, beim und nach dem Stuhlgang (der Patient kann nicht mehr sitzen)
  • enteral: Blutung, Krämpfe
Diagnose

Anamnese: Blickdiagnostik
Apparative Diagnostik:  rektale Untersuchung, Proktoskopie

Differentialdiagnose Hämorrhoiden, Analkarzinom, Perianalabszess

Komplikationen Marisken

Therapie Die Knoten können sich spontan zurückbilden oder aber auch über mehrere Wochen bestehen:

  • Allgemeinmaßnahmen: Salbenverbände, Stuhlregulierung (harte Stühle vermeiden), Sitzbäder (Kamille), schonende Analhygiene (Feuchtreinigung)
  • Ernährungstherapie: ausreichende Trinkmenge, ballaststoffreiches Essen
  • Medikamentöse Therapie: Analgetika, Antiphlogistika
  • Operative Therapie: Inzision, Ausräumung des Thrombus

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