Allgemein |
- eine adäquate Flüssigkeitstherapie ist notwendig für eine ausreichende Sauerstoffversorgung der Organe
- benötigt wird eine Venenverweilkanüle, an der der die Infusion angeschlossen werden kann
- der Standard ist die intravenöse Infusion
- soll die Lösung (v.a. bei Medikamentengabe) dosiert vor sich gehen, können Perfusoren oder Infusionspumpen verwendet werden
- beim Anlegen einer Infusion muss darauf geachtet werden, dass keine Luft im System ist (Luftembolie!)
- bei Manipulationen am Infusionssystem soll vorher eine hygienische Händedesinfektion durchgeführt werden
- Diskonnektionen sind möglichst zu vermeiden
- Medikamente dürfen nur über einen 3-Wege-Hahn in das Infusionssystem eingebracht werden
- die Einstichstelle ist regelmäßig zu kontrollieren
|
Arten nach Zugängen |
- intravenöse Infusion: Zuführung der Flüssigkeit über eine Vene
- intraossäre Infusion: Zuführung der Flüssigkeit über einen Knochen/ Knochenmark
- intraarterielle Infusion: Zuführung der Flüssigkeit über eine Arterie
- subcutane Infusion: Zuführung der Flüssigkeit unter die Haut
- rektale Infusion: Zuführung der Flüssigkeit über den Mastdarm
|
Arten nach der Länge der Verabreichung |
- Kurzinfusion: eine Flüssigkeit wird schnell über max. 60 Minuten lang dem Körper zugeführt
- Dauerinfusion: eine Flüssigkeit wird langsam über Stunden dem Körper zugeführt
- Druckinfusion: sehr schnelle Zufuhr einer Flüssigkeit, um die Infusionslösung wird eine Druckmanschette gelegt
|
Infusionslösungen |
- Elektrolytlösungen (Kristalloide): dienen zur Deckung des Flüssigkeits- und Elektrolythaushaltes, bleiben nur kurzfristig im Blutkreislauf, verteilen sich im Extrazellulärraum
- isotonische Kochsalzlösung: dient als Spül-/ Verdünnungslösung
- Vollelektrolytlösung: enthalten Elektrolyte in körperähnlicher Zusammensetzung, sind Standard der Infusionstherapie
- Kolloidale Lösungen: dienen als Volumenersatz, beinhalten Makromoleküle, die die Blutgefäße nicht verlassen können, verbleiben somit lange im Blut
- Glukoselösungen: dienen als Energielieferanten, enthalten keine Elektrolyte, breiten sich schnell im Intrazellularraum aus, diene zur parenteralen Ernährung
- Osmotherapeutika: hypertone Infusionslösungen (Mannit, Glycerin), erhöhen im Extrazellulärraum den osmotischen Druck, entziehen somit der Umgebung (Intrazellulärraum) Wasser, werden v.a. bei Ödemen (Hirnödem) eingesetzt
|
Indikationen |
- Flüssigkeitsmangel
- Elektrolytmangel
- Blutverlust
- Ernährungstherapie
- Unterzuckerung
- Verabreichung von Medikamenten
|
Präoperative Flüssigkeitsverluste |
- lange präoperative Nüchternheit
- große gastrointestinale Verluste
- akute/subakute Flüssigkeitsverluste
- Patienten mit kardiopulmonalen Vorerkrankungen
|
Intraoperativ |
- Deckung des Basisflüssigkeitsverlustes: 1- 2 ml/ kg KG/h
- Ausgleich von Flüssigkeitsverlusten: Urin, Schwitzen, Verdunstung, Blutungen
- verringerte Gaben bei Dialysepatienten
|
Wirkungen |
- schneller als bei oraler Gabe
- kann besser kontrolliert werden
- die Medikamente können direkt wirken (müssen nicht zuerst vom Verdauungstrakt aufgenommen und von der Leber kontrolliert werden)
- kann auch bei Bewusstlosen gegeben werden
|
Durchführung |
- hygienische Händedesinfektion
- Kontrolle der Infusionslösung (richtige Lösung, Menge an ml, Verfallsdatum, Unversehrtheit des Verschlusskonus)
- Entfernen der sterilen Plombe am Verschlusskonus
- Desinfektion des Konus
- Entnehmen des Infusionsbesteckes aus der sterilen Verpackung ohne Kontamination
- Einführen des Dochtes des Infusionsbesteckes in den Konus der Infusion
- Hochhängen der Infusion
- Entfernen des Luft aus dem Infusionsschlauch (dazu Tropfkammer bis zur Hälfte mit der Infusionslösung füllen, und dann die Klemme am Infusionsbesteck öffnen)
- wenn der Infusionsschlauch luftleer ist, die Klemme am Infusionsschlauch wieder schließen
- den Infusionsschlauch mit der Venenverweilkanüle/zentralen Venenkatether usw. verbinden
- evtl. einen 3-Wege-Hahn zum Zuspritzen von Medikamenten zwischen der Venenverweilkanüle und den Infusionsschlauch anbringen
|
Aufgaben |
- Trägerlösung für Medikamente
- Flüssigkeitszufuhr (Verhinderung einer Hypovolämie)
- Verhinderung einer Flüssigkeitsüberladung (Ödeme, Hämodilution)
- parenterale Ernährung
|
Operationen |
- Flüssigkeitsverluste durch Einströmen in das Wundgebiet und durch Verdunstung
- basaler Flüssigkeitsbedarf während der Narkose
- Frühgeborenen: 6 ml/kg KG/h
- Neugeborene: 5 ml/kg KG/h
- Kleinkinder: 4 ml/kg KG/h
- Kinder: 3 ml/kg KG/h
- Erwachsene: 1,5 ml/kg KG/h
- bei größeren Eingriffen kann sich der Flüssigkeitsbedarf bis auf 6 ml/kg KG/h steigern
|
Bilder |
|