Erreger |
Yersinia pestis (grammnegatives Stäbchenbakterium), aerob
|
Ausbreitung |
Südamerika, Zentral-/Südafrika, Asien
|
Ansteckung |
Der Erreger sitzt auf dem Floh der Nagetiere, das erkranktes Tier infiziert durch Kontakt (Stich) den Menschen.
- Beulenpest: der Floh beißt den Menschen => Infektion => Entzündung der regionalen Lymphknoten
- Lungenpest: Einatmen von erregerhaltigen Insektenkot
- Mensch zu Mensch: ein Erkrankter kann den Nächsten durch Tröpfcheninfektion infizieren
|
Inkubationszeit |
- Beulenpest: 2-5 (10) Tage
- Lungenpest: wenige Stunden bis 2 Tage
|
Symptome |
- Hautpest
- an der Bissstelle treten Bläschen mit furunkelartigen, nekrotisierenden Entzündungen auf.
- Beulenpest ( Bubonenpest): 90%
- plötzlicher Krankheitsbeginn: Fieber (bis 400C), Kopf-/Glieder-/ Muskelschmerzen, Erbrechen, Durchfälle, Tachykardie, Schwindel
- regionale Lymphknoten (cervikal, axillär, inguinal): Schwellung (Beulen, Bubonen, bis 10 cm groß), Schmerzen, hämorrhagische- nekrotische Entzündung (blaurot), evtl. Eiter
- Ausheilung möglich oder sekundär: Lungenpest, Pestsepsis
- Lungenpest (Pestpneumonie):
- Ursache: Tröpfcheninfektion, Beulenpest
- plötzliche hämorrhagische Pneumonie, Schüttelfrost, hohes Fieber, Atemnot, schmerzhafter Husten mit blutigem (schwarzen) Schleim, Schwindel
- später Lungenödem, Herz-/Kreislauf-Versagen
- unbehandelt: tödlich
- Pestsepsis
- Ursache: Komplikation der Beulen-/Lungenpest
- v.a. Lunge, Milz, Leber, Nieren, Herzmuskel, Hirnhäute, Haut, Schleimhäute befallen
- die Erreger dringen in die Blutbahn ein: Blutungen der Haut/ Schleimhäute, Verwirrtheit, Schocksymptome, Kreislaufkollaps
- tödlich innerhalb weniger Tage
|
Diagnose |
Anamnese: Klinik, Hautsymptome Labor: Beulenpest (Lymphknoten), Lungenpest (Sputum), Pestsepsis (Blut)
|
Differentialdiagnose |
- pulmonal: Lymphknotentuberkulose, Pneumonien
- Infektionen: Toxoplasmose, Brucellose, Tularämie
|
Komplikationen |
Herzinsuffizienz, Kreislaufversagen, Letalität bei Unbehandelten (B: 50 %, L: 100 %)
|
Immunität/Prophylaxe |
- Bekämpfung der Ratten und Flöhe
- aktive Impfung möglich
- lang dauernde Immunität
|
Therapie |
- Medikamentöse Therapie: frühzeitige Antibiotikagabe
- Operative Therapie: Quarantäne
|
Meldepflicht |
- Verdacht, Erkrankung, Tod (§§ 6/8 IfSG)
- Namentliche Meldung (§§ 7/8 IfSG) des Erregernachweises
- Behandlungsverbot für Heilpraktiker(§ 24 IfSG)
- Vorschriften für Gemeinschaftunterkünfte (§ 34 IfSG)
- Quarantäne bei Verdacht/Erkrankung (§ 30 IfSG)
|
Kurzbeschreibung |
- die Erreger gelangen durch den Biss der Ratten über den Lymphweg in die regionale Lymphknoten oder durch eine Tröpfcheninfektion in die Lunge (Vermehrung)
- danach Verteilung über das Blut in alle Organe
|