Definition |
Als Pharyngitis bezeichnet man eine Entzündung der Schleimhaut des Rachens
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Weitere Bezeichnungen (Synonyme) |
- Rachenentzündung
- Rachenkatarrh
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Pathogenese |
Oft ist bei starkem Virenbefall der Rachen mitbetroffen. Es kommt zu einer lokalen Infektion, vermehrter Schleimbildung und schließlich zur Schleimhautschwellung. In schweren Fällen steigt die Entzündung zum Kehlkopf und zur Luftröhre ab. Der reinen viralen Infektion kann die Superinfektion folgen, wenn Bakterien sich an der geschädigten Schleimhaut festsetzen. Der Hals trocknet dann aus und es kommt zum gelb-grünen Sputum
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Einteilung/Ursachen |
- akute Pharyngitis:
- Ursachen: Infektionen der oberen Atemwege, bakteriell (Streptokokken), viral (Influenza-/Parainfluenza-Viren, Epstein-Barr-Virus, Masern, Röteln), Pilze, Noxen, Verbrennungen
- chronische Pharyngitis:
- Allgemein: besteht länger als 3 Monate durch anhaltende Einwirkung von Faktoren, die die Schleimhaut reizen
- Formen: Pharyngitis sicca (Schleimhaut blass/trocken/ glänzend mit zähem Schleim), Pharyngitis granulosa (Schleimhaut verdickt/gerötet/ zäher Schleim, linsengroße Lymphknoten), Pharyngitis lateralis (verdickte/ wulstige Seitenstränge
- Ursachen: langfristige Einwirkung verschiedener Noxen (Staub, Rauchen, staubige/trockene Luft, Alkohol, Chemikalien, Reizgase, Strahlentherapie, zu scharfes/heißes Essen, Refluxkrankheit), Tumoren, Tbc, behinderte Nasenatmung (dadurch vermehrte Mundatmung durch verkrümmte Nasenscheidewand, Nebenhöhlenentzündung, allergischen Schnupfen), chronische Sinusitis (führen zu permanenten entzündlichen Prozessen), Stoffwechselstörungen (Diabetes mellitus, Hypothyreose), hyperreagibles Schleimhautsystem, Vitamin-A- Mangel
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Symptome |
- Allgemeinsymptome: Hals-/Gliederschmerzen, ständig trockener Hals (Kratzen, Brennen, Räusperzwang mit zähem Schleim, Heiserkeit), Schluckbeschwerden (Dysphagie), Kloßgefühl, geröteter Rachen/ Gaumen, schmerzempfindliche Lymphkoten-/ Mandelschwellungen, Übelkeit, Husten
- Auswurf: zäher Schleim, vermehrte Absonderung
- evtl.: leichtes Fieber
- Viren: mit Rhinitis
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Diagnose |
Anamnese: Klinik, Vorerkrankungen, Allergien, Beruf Inspektion: gerötete/geschwollene Rachenschleimhaut mit teilweise zähmen/ klebrigem Schleim, vergrößerte Halslymphknoten, Nase + Nasennebenhöhlen mit untersuchen Labor: Blutbild, Entzündungsparameter, Allergen-Suche, Abstrich (Erregersuche) Apparative Diagnostik: Laryngo-/Rhinoskopie, Sonografie, evtl. Röntgen |
Differentialdiagnose |
- Atemsystem: Rhinitis, Sinusitis
- Infektionserkrankungen: Angina, Tonsillitis, Masern, Röteln, Scharlach
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Komplikationen |
- Chronifizierung
- Kehlkopfödem
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Therapie |
- Allgemeinmaßnahmen: Bekämpfung der Entzündung (bessere Durchblutung fördern), Stärkung der Abwehrkräfte (Ausbreitung der Infektion verhindern), Linderung der Schluckbeschwerden (Gurgeln, lutschen ätherische Bonbons: Salbei), reichlich trinken, auf Nikotin/Alkohol/scharf gewürzte Speisen verzichten, Raumluftfeuchtigkeit erhöhen
- akut: kalte Halswickeln (Quark), Trinken von warmen Flüssigkeiten (Tee mit Honig), Inhalieren mit Salbei/Emser Salz (keine Kamille)
- chronisch: auslösende Noxen vermeiden, Lutschen von Salbeibonbons, Emser-Salz-Pastillen®, trockene/zu warme Luft vermeiden
- Naturheilkundliche Therapie: Akupunktur, Ohrakupunktur, Bachblüten, Eigenbluttherapie, Homöopathie, Phytotherapie, Schüssler Salze
- Medikamentöse Therapie:
- akut: Penizillin (bei Bakterien), Analgetika
- chronisch: ölige Nasentropfen
- Operative Therapie: evtl. Nasenscheidenwandkorrektur
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