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Phenylketonurie

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Phenylketonurie

Fölling-Krankheit, Oligophrenia phenylpyruvica, Phenylbenztraubensäure-Oligophrenie sind weitere Bezeichnungen für die Phenylketonurie. Die Phenylketonurie ist eine autosomal rezessiv vererbte Störung des Aminosäurenstoffwechsels. Sie führt zu schweren Entwicklungsstörungen und Schädigung des Nervensystems. Die davon Betroffen können die Aminosäure Phenylalanin nicht abbauen, wodurch sich diese im Blut anstaut. Es entsteht dabei Phenylpyruvat, Phenylacetat und Penyllactat. Je mehr sich davon im Blut vorhanden ist, desto gravierender sind die Beschwerden.  Die Erkrankung wird meist durch eine Reihenuntersuchung, wie sie bei den Neugeborenen durchgeführt wird, erkannt. Eiweißarme Diät verhindert dir Beschwerden. Sie muss ein lebenlang eingehalten werden.


Leitmerkmale: schwere geistige Behinderung mit Epilepsie
Definition Bei der Phenylketonurie kommt es zu einem gestörten Stoffwechsel der Aminosäure Phenylalanin

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Fölling-Krankheit
  • Oligophrenia phenylpyruvica
  • Phenylbenztraubensäure-Oligophrenie
Einteilung/Ursachen
  • klassische Phenylketonurie: fehlende/verminderte Aktivität des Enzyms Phenylalaninhydroxylase
  • atypische Phenylketonurie: Mangel an Dihydropteridin-Reduktase
Pathogenese Es reichert sich die Aminosäure Phenylalanin im Blut an, wodurch es zu schwerwiegenden Schädigungen im Körper kommt

Ursachen
  • Vererbung: autosomal-rezessiv (Chromosom 12, PAH-Gen)
Symptome
  • Haut: verminderte Pigmentierung (hell lichtempfindlich), Ekzeme, Spastik der Muskulatur (Gangstörungen), Geruch wie „Mäuseurin“, Haare hellblond, blaue Augen
  • Nervensystem: zerebrale Krampfanfälle, Spastik mit Rigor, Tremor, Hyperaktivität, Epilepsien
  • Allgemeinsymptome: Entwicklungsstörungen,schwere geistige Behinderung
Diagnose Anamnese: Klinik
Körperliche Untersuchung: Guthrie-Test
Labor: Phenylalanin erhöht
Apparative Diagnostik: Phenylketonurie-Screening (5. Lebensjahr), Tandem-Massenspektrometrie, EEG, Furchtwasserentzündung
Differentialdiagnose
  • Tertrahydrobiopterinmangel
Therapie
  • Ernährungstherapie: phenylalaninfreie Diät (Obst, Kartoffeln Kalzium, Vitamin B12), eiweißreiche Nahrungsmittel (Fleisch, Fisch, Milch) meiden
  • Medikamentöse Therapie: Tertahydropterin, Pegvaliase 
Prognose 5 der Patienten sterben vor dem 30. Lebensjahr, bei frühzeitigem Therapiebeginn ist eine normale Entwicklung möglich.