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Phlegmasia coerulea dolens

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Phlegmasia coerulea dolens

Phlegmasia caerulea dolens ist eine weitere Bezeichnung für die Phlegmasia coerulea dolens. Die Phlegmasia coerulea dolens ist eine Sonderform der Phlebothrombose. Es handelt sich hierbei um eine lebensbedrohliche Thrombose des gesamten venösen und lymphatischen Systems einer Extremität. Es kommt somit zu einem vollständigen Verschluss des venösen Abflusses eines Extremitätenquerschnitts.


Leitmerkmale: Ödeme, Zyanose, starke Schmerzen an einer Extremität
Definition Die Phlegmasia coerulea dolens ist eine selten vorkommende schwere Verlaufsform der Venenthrombose

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Phlegmasia caerulea dolens
Pathogenese Durch eine Ausbreitung einer Thrombose von den Kapillaren zu immer größeren Venen kommt es zu einem verminderten bis stillliegenden Abfluss des Blutes. Durch Ödembildung und Kompression der Lymphgefäße kommt es zum Druck auf die Arterien und damit zu einer Unterbrechung der Versorgung der Extremität

Ursachen
  • Störung der Mikrozirkulation der Kapillaren mit Thrombosierung
Risikofaktoren
  • Operationen
  • Infektionen
  • Lungenerkrankungen
Symptome
  • Schmerzen: sehr stark (meist in der Wade)
  • Extremität: sehr starkes Ödem, Zyanose, Pulsverlust, Kühle, Venenstauung
  • später: neurologische und motorische Ausfälle
Diagnose Anamnese: Klinik
Körperliche Untersuchung: Puls (Abschwächung bis Verlust)
Apparative Diagnostik: Dopplersonografie
Differentialdiagnose
  • arterielle Embolie
  • arterielle Thrombose
  • Phlebothrombose
Komplikationen
  • Volumenmangelschock
  • venöses Gangrän
  • Rhabdomyolyse mit akuten Nierenversagen
  • Sepsis
  • Verlust der Extremität
Therapie NOTFALL:
  • Allgemeinmaßnahmen: Verbot die Beine zu wickeln
  • Medikamentöse Therapie: Volumenersatz, Heparin, Analgetika, Fibrinolyse
  • Operative Therapie: Thrombolyse, Thrombektomie, Fasziotomie, evtl. Amputation
Notfall

Notfallmaßnahmen bei einer Phlegmasia coerulea dolens:

  • - Anruf: Notarzt
  • - Allgemeinmaßnahmen: Patienten beruhigen, Patient zudecken
  • - Lagerung: Ruhigstellung
  • - Vitalzeichenkontrolle: engmaschig
  • - Zusatzmaßnahmen: Sauerstoffgabe, i.v.- Zugang, Volumenzufuhr
  • - Cave: keine Wärmezufuhr (aber locker in Watte packen), keine i.m.- Injektion (Lyse-Therapie)