Allgemein |
- gehört zu der Lokalanästhesie
- hat nur sehr geringe hämodynamische Auswirkungen
- bis zur vollständigen Ausbreitung des Lokalanästhetikums vergehen 15- 30 Minuten
- nach der Operation ist das betroffene Körperteil noch eine zeitlang betäubt (Vorsicht vor Verletzungen)
- bei einer unvollständigen Betäubung muss auf endotracheal intubiert werden
|
Plexus |
- Plexus brachialis: obere Extremität
- Plexus lumbosacralis: untere Extremität
|
Arten (Arm) |
- Axillärer Block: für Operationen unterhalb des Ellbogens
- Lagerung: Rückenlage, der Arm wird um 90 Grad abduziert und nach außen rotiert, der Unterarm ist nahe am Kopf gelagert
- Punktionsort: liegt in der Gefäßnervenscheide des Plexus brachialis im Bereich der Axilla (evtl. Rasur)
- Hinweis: es brauchen KEINE Parästhesien ausgelöst werden
- Interskalenärer Block: für Operationen vom Schlüsselbein abwärts
- Lagerung: Rückenlage, der Kopf ist leicht zur Gegenseite gedreht, die Arme sind angelegt
- Punktionsort: liegt in Höhe des 6. Halswirbels zwischen vorderen und mittleren Skalenusmuskel
- Infraklavikulärer Block: für Operationen vom Schultergelenk abwärts
- Lagerung: Rückenlage, der Kopf wird zur Gegenseite gedreht, beide Arme liegen an
- Punktionsort: liegt 1 cm oberhalb der Schlüsselbeinmitte auf die 1. Ripper zu
- Hinweis: es müssen Parästhesien ausgelöst werden
|
Vorbereitung |
- Prämedikationsvisite
- Aufklärung des Patienten über den Hergang der Durchführung
- Nüchternheit vor der Narkose
- Prämedikation
- venöser Zugang
- Basismonitoring
- Überprüfung der Blutwerte (Quick, PTT, Thrombozytenzahl)
- Überprüfung des Narkosearbeitsplatzes wie zur Intubationsnarkose
- Überprüfung des Intubationstischchens (Notfallmedikamente, Medikamente für eine Intubation, Intubationsinstrumentarium müssen griffbereit sein)
|
Indikationen |
- Analgesie bei operativen Eingriffen
- schmertherapeutische Behandlung
- Risikopatienten
- alte Patienten
|
Instrumentarium |
- 1 Anästhesieset (Abdecktücher, Kompressen, Schale für Desinfektionsmittel)
- 1 Paar sterile Handschuhe
- 1 Spritze 5m und Kanüle Nr.12 (Lokalanästhesie)
- 4x Spritzen 10ml
- 1 Kanüle Nr. 1
- 1 Hautdesinfektionsmittel (BRAUNODERM®)
- 20- 30ml XYLONEST® 1%
- 1 Plexuskatheterset
- 1 Nervstimulator
|
Kanülen |
- immobile Kanüle: mit einem Kunststoffschlauch an der Kanüle (dient zur Aspiration, für Injektionen)
- Stimulationskanüle: kann, nur die Spitze der Nadel ist leitfähig an einen Nervenstimulator angeschlossen werden
- meist 22 – 25 G
|
Medikamente |
- Ropivacain 0,5 - 0,75 %
- Bupivacain 0,5 - 0,75%
- Mepivacain 1%
|
Durchführung |
- ohne Stimulator:
- Lagerung der Extremität des Patienten
- hygienische Händedesinfektion
- der Anästhesist setzt Haube und Mundschutz auf
- zieht sich einen sterile Handschuhe an (bei der Anlage von Kathetern auch ein steriler Kittel)
- Hautdesinfektion der Punktionsstelle (3 mal)
- sterile Abdeckung der Punktionsstelle
- Plexusnadel durchspülen
- evtl. Lokalanästhesie der Punktionsgegend
- Punktion mit Nervenstimulator und/oder Ultraschallgerät
- bei richtiger Lage der Kanüle aspirieren, prüfen ob Blut kommt (kommt welches dann die Nadel sofort zurückziehen, kommt keines die vom Arzt gewünschte Menge an Lokalanästhetikum injizieren (20 -40 ml)
- bei Spritzen nach 5 ml immer wieder aspirieren (ob Blut kommt, kommt Blut den Vorgang sofort beenden)
- nach erfolgreicher Injektion, den Katheter über die Punktionsnadel ins Gewebe einführen
- Fixierung des Katheters auf der Haut des Patienten
- steriler Verband
- Prüfung der Ausbreitung der Narkose (warm-kalt, spitz- stumpf)
- narkotisierte Extremität vor Verletzungen schützen
- evtl. Sedierung des Patienten (Midazolam 1-3 mg)
- evtl. Musik anbieten
- mit Stimulator:
- hier ist nur die Punktion zur Methode von vorher verschieden
- vor der Punktion wird der Impulsgeber angeschlossen
- der Nervenstimulator wird von einer 2. Person bedient
- die Nadel wird vom Anästhesisten langsam in Richtung Nerv vorgeschoben
- die Punktion ist geglückt, wenn ein rhythmisches Zucken des Armes und der einzelnen Finger feststellbar ist
- die Stromstärke muss sofort reduziert werden, so weit bis gerade noch Zuckungen vorhanden sind
- bei einem Reizstrom von 0,3 mA kann gespritzt werden
|
Nervenstimulator |
- es wird pulsierter Gleichstrom über die Nadelspitze abgegeben
- es kommt zur Auslösung von Aktionspotentialen am Nerv
- die Reizantwort ist abhängig von der Nähe der Nadel zum Nerv
- die Nadelspitze der Punktionsnadel wird mit einem Nervenstimulator verbunden
- ist die Nadel nahe am Nerven können über ihn Muskelzuckungen schon bei schwachen Stromstößen ausgelöst werden
- begonnen werden soll die Stimulation mit 1 mA, 0,1 ms und 2 Hz
- Stromstärke: von 0- 5 mA (Standard: 1 mA), je näher die Nadel am Nerv, desto weniger Strom braucht man
- Impulsbreite: zeigt die Dauer des abgesetzten Impulses in ms an (Standard: 0,1 ms)
- Impulsfrequenz: wie häufig die Impulse abgesetzt werden (1Hz 50/min, Standard: 2 Hz 100/min)
- schlägt der Muskel aus so reduziert man die Impulsampulle (mA) langsam herunter
- unterhalb von 0,2 -03 mA sollten keine Kontraktionen erkennbar sein, sonst ist der Abstand zum Nerven zu gering
|
Sonographie |
- die Punktion kann unter Sicht vorgenommen werden
- man kann den Nerv besser finden
- die Ausbreitung des Lokalanästhetikums kann überwacht werden
- die Lage eines Katheters überprüft werden
|
Kontraindikationen |
- unkooperative Patienten
- Ablehnung des Patienten
- Infektionen am Punktionsort
- Allergie auf Lokalanästhetikum
- Patienten mit Gerinnungsstörungen
|
Komplikationen |
- Pneumothorax (v.a. bei Infraklavikulären Block): Husten, Luftnot, Schmerzen bei der Atmung
- Horner- Syndrom: enge Pupillen, das obere Lid hängt herab, das Auge fällt zurück
- toxische/allergische Reaktionen
- Nervenschäden
- Intravasale Injektion
|
Vorteile |
- gut für Risikopatienten
- Verringerung der Aspirationsgefahr bei nicht nüchternen Patienten
- Analgesie bei vollem Bewusstsein
- Sympathikolyse
- Übelkeit/Erbrechen treten nur wenig auf
- postoperativ lang anhaltende Analgesie
- erhaltende Schutzreflexe der Atemwege
- Vitalfunktionen sind nicht beeinträchtigt
|
Nachteile |
- unterschiedliche Erfolgsquoten
- längere Einleitungszeiten
- kann zu Verletzungen an der Nerven(Blutgefäßen/Pleura führen
- postoperativ muss die betäubte Extremität vor Verletzungen geschützt werden (lange kein Gefühl vorhanden)
|
Tipp |
- anfangs engmaschige Puls und RR- Kontrolle
- Vorsicht vor toxischen Reaktionen
- Ausbreitung austesten
- betäubte Extremität vor Verletzungen schützen
|
Bilder |
|